Ein Skandalwert befindet sich auf Comeback-Tour: Die nur noch im Over-the-Counter-Handel verfügbaren US-Hinterlegungsscheine der chinesischen Café-Kette Luckin Coffee haben im laufenden Jahr um 95% zugelegt. Dabei war das Unternehmen im Juni 2020 in Schande von der US-Börse Nasdaq gejagt worden. Luckin Coffee gab damals nach entsprechenden Leerverkäuferberichten zu, dass einige ihrer Manager Erlöse von mehr als 300 Mill. Dollar fingiert hatten. Nach Strafen durch chinesische Regulatoren, Vergleichen mit der US-Aufsicht SEC und mit Investoren sowie einem Insolvenzverfahren ruft Luckin Coffee nun wieder bullishe Prognosen hervor. Der chinesische Hedgefonds Snow Lake Capital spricht gar von einem „Wunder in Chinas Geschäftshistorie“ – es sei nur eine Frage der Zeit, bis das Unternehmen Starbucks in der Volksrepublik überhole. Wundersam nimmt sich auch dieser Überschwang aus, war es laut „Wall Street Journal“ doch Snow Lake Capital, die den ersten anonymen Bericht zu Bilanzmanipulationen bei Luckin Coffee produzierte.