Zölle lasten auf Verbrauchern und auf Trumps Image
US-Verbraucher lehnen Trumps Zölle ab
det Washington
US-Präsident Donald Trump behauptet seit der Verkündung von Einfuhrzöllen gegen fast alle Handelspartner, dass diese langfristig gut für die Wirtschaft seien. Die Abgaben würden mehrere hundert Milliarden Dollar in die Staatskasse spülen, sagt er. Das wiederum würde zum Abbau des Haushaltsdefizits beitragen. Auch würde der Geldsegen sich eignen, die versprochenen Steuersenkungen zu finanzieren. Der einzige Haken laut Trump: Kurzfristig müssten sich Haushalte und Unternehmen auf „etwas Schmerz“ einstellen. Den längerfristigen Optimismus, den der Präsident versprüht, teilen aber weder US-Verbraucher noch die meisten Unternehmen.
Negative Zustimmungsquoten
Mit der Verkündung der Zölle hat Trump eine steile Talfahrt angetreten, die aller Voraussicht nach längst nicht vorbei ist. Zwar begann er seine zweite Amtszeit mit Vorschusslorbeeren. Die Mehrheit der Wähler traute ihm zu, die Inflation zu reduzieren und über Steuererleichterungen die verfügbaren Einkommen der Verbraucher zu erhöhen. Die Angst vor den Zöllen hat nun aber dazu geführt, dass er in fast allen Umfragen, auch einigen republikanischen, negative Zustimmungsquoten hat. Das heißt, dass deutlich mehr US-Bürger seine Amtsleistung missbilligen als umgekehrt.

Als Gradmesser für die Stimmung unter den Wählern dient auch der Index des Verbrauchervertrauens. Die Zukunftserwartungen des Conference Board rutschten im März auf den tiefsten Stand in 12 Jahren und signalisieren, dass Konsumenten fest mit einer Rezession rechnen. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan hat seit Dezember mehr als 30% seines Werts verloren. Demnach rechnen Konsumenten nun in den kommenden 12 Monaten mit einer deutlich höheren Inflationsrate von 6,7%.