Geldpolitik

Bank of England entschleunigt Anleihenkaufprogramm

Die Bank of England wird beim Kauf von Anleihen zur Ankurbelung der Konjunktur etwas auf die Bremse treten. Am geplanten Umfang des Quantitative Easing wollte sie jedoch nicht rütteln.

Bank of England entschleunigt Anleihenkaufprogramm

Die Bank of England hat ihre Wachstumsprognose für die britische Wirtschaft mit Blick auf das erfolgreiche Impfprogramm und die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen deutlich erhöht. Wie die Notenbank mitteilte, rechnet sie nun mit einer Expansion um 7,25 %. Es wäre der stärkste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg. Im Februar hatten die Ökonomen der „Old Lady of Threadneedle Street“ noch 5 % angesetzt. Vor diesem Hintergrund kündigte sie an, das laufende Anleihenkaufprogramm zu entschleunigen. „Diese operative Entscheidung sollte noch als Veränderung der geldpolitischen Haltung interpretiert werden“, heißt es im Protokoll der jüngsten Sitzung des geldpolitischen Komitees.

Das „Tapering“ von um die 4,4 Mrd. Pfund auf etwas mehr als 3,3 Mrd. Pfund die Woche sei geringfügiger ausgefallen als erwartet, sagte David Owen, Europachefvolkswirt von Jefferies. „Aber es ist ein vernünftiger Kompromiss.“ Am geplanten Volumen des Quantitative Easing von 895 Mrd. Pfund wurde festgehalten. Auch der Leitzins wurde auf dem historischen Tief von 0,1 % belassen. Die Notenbank rechnet nicht damit, dass die Briten ihre während des Pandemiejahrs 2020 aufgelaufenen überschüssigen Ersparnisse auf einen Schlag verprassen werden. Sie geht vielmehr davon aus, dass sie binnen drei Jahren ein Zehntel davon ausgeben werden. Das mag erklären, warum sie für das laufende Jahr zwar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 2,5 % prognostiziert, aber damit rechnet, dass sich der Preisauftrieb schon 2023 wieder auf Höhe des Inflationsziels von 2,0 % bewegen wird.

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