Das bewegt die Börsen am Dienstag
Kursgewinne setzen sich fort: Vor wichtigen US-Inflationsdaten haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag bisher nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt. Der Dax knüpfte mit sehr moderaten Gewinnen an seine Kurserholung vom Vortag an und stand gegen Mittag mit 0,07% im Plus bei 15.712,37 Punkten. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte verbuchte ein dünnes Plus von 0,03% auf 35.809,08 Zähler. Unterdessen ging es für den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 um 0,22% nach unten auf 4.180,21 Punkte. Die US-Verbraucherpreise sind ein wichtiges Kriterium für die Währungshüter, die in der kommenden Woche zusammentreffen. Die Sitzung gilt als besonders wichtig, da die Fed zuletzt eine Drosselung ihrer Anleihekäufe signalisiert hatte.
US-Börsen stabilisieren sich: Nach einer schwachen Vorwoche haben sich die Kurse an der Wall Street am Montag wieder gefangen: Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,76 % zu auf 34.870 Punkte zu. Börsianern zufolge ist der Dow nach zuletzt fünf schwachen Handelstagen und dem Rückfall auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten nun reif für eine zumindest vorübergehende Erholung. Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sprach von einem “anständigen Start in die Woche”.
Asiens Börsen uneinheitlich: Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben sich am Dienstag überwiegend freundlich gezeigt. Die am Vorabend robuste Wall Street wurde als Stütze etwa für den japanischen Nikkei-225 angesehen, der um 0,73 % auf 30.670 Punkte stieg. Er setzte damit seine bisherige Rally im September fort. Im Verlauf erreichte der Leitindex bei knapp 30.800 Punkten das höchste Niveau seit 1990. Allerdings zeigte sich an den China-Börsen weiter die zuletzt spürbare Unsicherheit rund um die regulatorischen Maßnahmen des Landes in der Technologiebranche. Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, weitete sein Minus mit zuletzt 4913 Punkten auf 1,6 % aus. In der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor der Hang-Seng-Index 1,4 % auf 25.4424 Punkte. Beide gerieten vor allem im Späthandel immer deutlicher unter Druck. Regional deutlichere Gewinne gab es auch in Seoul beim Kospi-Index, der um 0,7 % stieg. Laut Händlern wurde der koreanische Leitindex von Kursgewinnen bei Chip-Herstellern gestützt.
Ölpreise ziehen weiter an: Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent bis zu 74,07 Dollar. Das waren 56 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg in ähnlichem Ausmaß bis auf 71,06 Dollar. Damit bewegen sich die Ölpreise auf dem höchsten Niveau seit Anfang August. Für Aufsehen sorgt am Ölmarkt ein neuer Tropensturm, der sich dem Golf von Mexiko nähert und sich laut Wetterprognosen zu einem Hurrikan entwickeln könnte. Die Golfregion erholt sich gerade von den Auswirkungen des schweren Hurrikans Ida, der vor etwas mehr als zwei Wochen zur Schließung vieler Förderanlagen geführt hat. Mittlerweile ist gut die Hälfte der Kapazität wieder in Betrieb, einzelne Plattformen sollen wegen des Tropensturms aber erneut geschlossen werden.
Kaum Bewegung bei Anleihen: Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag stabil in den Handel gegangen. Am Morgen lag der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future auf Vortagsniveau bei 171,75 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen betrug minus 0,32 %. Auch in anderen Euroländern verlief der Handelsauftakt ruhig.
Eurokurs stabil: Der Euro hat am Dienstagmorgen über der Marke von 1,18 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1815 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch etwas tiefer auf 1,1780 Dollar festgesetzt.Am Dienstag richten sich die Blicke der Anleger in Richtung USA. Dort werden am frühen Nachmittag neue Inflationszahlen erwartet. Analysten rechnen mit einer leichten Abschwächung der aktuell hohen Inflation. Die Teuerung hat große Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die jedoch schon zu erkennen gegeben hat, den derzeitigen Inflationsschub als vorübergehende Entwicklung zu betrachten und geldpolitisch nicht reagieren zu wollen.