Dax erkämpft sich moderates Plus
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Dienstag weitere Gewinne verbuchen. Über sein Vortageshoch bei 13.378 Punkten kam der Dax allerdings nicht hinaus. Gegen Mittag stand der deutsche Leitindex noch 0,66% höher bei 13.273 Punkten. Lockerungen der strengen Quarantänebestimmungen in China gegen Corona stützten die Kurse etwas.
Der MDax der mittelgroßen Werte legte zuletzt um 0,70% auf 27.343 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8% nach oben.
Aufhorchen ließen Aussagen von Notenbank-Vertretern. So sollte laut Martins Kazaks, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), im Juli eine größere Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte in Betracht gezogen werden. Diese Aussage hatte am Vormittag die Kursgewinne vorübergehend etwas abschmelzen lassen. Zudem sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die EZB könnte angesichts der hartnäckig hohen Inflation das Tempo bei der Normalisierung der Geldpolitik in den nächsten Monaten erhöhen. Im portugiesischen Sintra findet derzeit das jährliche geldpolitische Symposium der Notenbank statt.
Luftfahrtwerte waren vor dem Hintergrund der China-Lockerungen und des wieder auflebenden Tourismus gefragt. Zudem verwies JPMorgan-Analyst David Perry auf neue Prognosen des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA), die optimistisch erschienen. Sollte es mit den Pandemie-Lockerungen in Asien schneller als erwartet gehen, könnten laut Perry Luftfahrtzulieferer ihre Gewinnprognosen womöglich anheben.
Luftfahrtwerte heben ab
Im Dax gewannen MTU 2,7% und Airbus 1,9%. Im MDax verteuerten sich Fraport um 2% und Lufthansa um 2,3%. Die Lufthansa nimmt angesichts einer stark gestiegenen Ticketnachfrage nun auch den Großraumjet A380 von Airbus wieder in Betrieb.
Adidas und Puma standen nach Zahlen von Nike im Blick. Nach zunächst deutlicheren Kursverlusten pendelten die Titel zuletzt um ihren Vortagesschluss. Der US-Sportartikelhersteller verdiente im jüngsten Geschäftsquartal deutlich weniger, die Covid-Lockdowns in China belasteten. Ein Händler bemängelte vor allem den Ausblick für die Bruttomargen.
Eine vom Analysehaus Jefferies ausgesprochene Kaufempfehlung für Hugo Boss bescherte den Aktien des Modeherstellers Kursgewinne von 3,9%. Die Metzinger würden „vom Boss zum Anführer“, schrieb Analystin Kathryn Parker. Social-Media-Daten zeugten von einer Trendwende der Marke. Die Jahresziele seien bereits jetzt konservativ, so die Expertin.