Dax legt zum Wochenstart zu
Dax legt zu: Nach dem leichten Rückschlag in der Vorwoche stabilisiert sich der Dax am Montag. Bis zum Mittag legte er etwas zu auf 15.937 Punkte, was einem Plus von 0,34% entspricht. Gewinneinbußen bei großen US-Banken zu Beginn der Bilanzsaison hatten die Anleger am Freitag verstimmt. Die Wall Street bleibt diesen Montag wegen des Feiertags Martin Luther King Day geschlossen, US-Konjunkturdaten stehen daher nicht auf dem Terminplan.
Das Augenmerk richtet sich um so mehr auf die Zahlen zum chinesischen Wachstum. Es fiel mit 4% höher aus als erhofft, doch das ändert nichts daran, dass das Wirtschaftswachstum in China weiter abflaut. Die Notenbank reagierte auf die Entwicklung und senkte zwei wichtige Zinssätze, wie die People’s Bank of China am Montag mitteilte.
Anhaltende Inflations- und Zinssorgen sowie die Geschäftsberichte der Unternehmen dürften am Montag den weiteren Kurs an den Aktienmärkten bestimmen. Die Marktstrategen der Investmentbank JPMorgan um Mislav Matejka gehen nicht nur gelassen in die Berichtssaison, sondern sind auch sehr optimistisch für die Gewinnentwicklung im Jahr 2022. Die Markterwartungen sind ihrer Ansicht nach zu niedrig.
Nach Geschäftszahlen und Ausblick ging es am Montag für die Anteile von S&T um fast 5% nach oben. Der durch Vorwürfe des Investors Viceroy Research unter Druck stehende österreichische IT-Dienstleister, dessen Aktien im SDax notiert sind, rechnet 2022 nur mit einer stagnierenden Profitabilität. Die vorläufigen Kennziffern für 2021 sowie der erste Ausblick auf 2022 lägen etwas unter den Erwartungen der Analysten, womöglich gebe es aber noch Spielraum nach oben, sagte ein Händler.
Die Papiere des Wafer-Produzenten Siltronic rutschten aus Sorge vor einem Scheitern der Übernahme durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers um fast 7% ab. Für Wacker Chemie, die an Siltronic beteiligt sind, hielt sich das Minus mit rund 0,9% in Grenzen.
Die internationale Konsumgüterbranche steht mit einem etwa 60 Mrd. Euro schweren Übernahmeangebot von Unilever für die Konsumartikelsparte von Glaxosmithkline (GSK) im Blick. Die Offerte sei nicht im besten Interesse der Aktionäre, teilte GSK mit.
Positive Vorgaben aus Asien: Angetrieben von den besser als erwartet ausgefallenen chinesischen Konjunkturdaten und einer überraschenden Zinssenkung der People’s Bank of China (PBoC) legen die asiatischen Aktienmärkte zu. Der japanische Nikkei-Index stieg am Montag um 0,7% auf 28,334 Punkte und die Börse Shanghai um 0,6% auf 3542 Zähler.
An der japanischen Börse griffen Investoren ermuntert von Kursgewinnen des US-Halbleiterwerte bei Technologiewerten zu. Die vorangegangenen Verluste dieser wachstumsstarken Unternehmen seien überzogen gewesen, sagte Fondsmanager Naoki Fujiwara vom Vermögensverwalter Shinkin. So stiegen die Titel des Spielekonsolen-Anbieters Nintendo 1,7%.
Euro stabil bei 1,14 US-Dollar: Der Euro hat zu Wochenbeginn in einem insgesamt ruhigen Umfeld leicht zugelegt. Am Montagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1430 US-Dollar und damit etwas mehr als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1447 Dollar festgesetzt.
Der chinesische Yuan zeigte sich unterdessen wenig beeindruckt von neuen Wachstumsdaten aus der Volksrepublik und einer Zinssenkung der chinesischen Zentralbank.
Ölpreise uneinheitlich: Die Ölpreise haben zum Wochenstart uneinheitlich tendiert. Während Nordseeöl nach anfänglichen Gewinnen nachgab, stieg der Preis für US-Rohöl leicht. Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,87 US-Dollar. Das waren 19 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um sieben Cent auf 83,89 Dollar.
Europäisches Brent-Rohöl notiert derzeit nur knapp unter seinem höchsten Stand seit dem Jahr 2014. Der Preis der US-Sorte WTI liegt aktuell in Reichweite seines Höchststandes vom vergangenen Oktober, was ebenfalls ein mehrjähriges Hoch gewesen war. Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise spürbar zugelegt. Experten nennen mehrere Gründe für die Preisaufschläge, darunter Produktionsausfälle in größeren Förderländern wie Libyen. Zudem scheint sich die Erdölnachfrage trotz der Omikron-Welle relativ robust zu zeigen. Hinzu kommt der zuletzt schwächere Dollar, der Rohöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums günstiger macht und die Nachfrage von dort ankurbelt.
Von der jüngsten Produktionsnormalisierung in Libyen sind die Erdölpreise allerdings kaum belastet worden. „Offenbar nehmen die Marktteilnehmer derzeit selektiv nur bestimmte Nachrichten wahr, die für steigende Preise sprechen”, kommentierte Commerzbank-Fachmann Carsten Fritsch die Entwicklung.
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