Guter Wochenschluss in Sicht
Zum Ende einer absehbar freundlichen Handelswoche gewann der deutsche Leitindex zur Mittagszeit 0,6% auf 13.776 Punkte. Rund zwei Stunden zuvor war er noch auf den höchsten Stand seit dem 10. Juni gestiegen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Freitagmittag um 0,2% auf 27.952 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,4%.
Im Wochenverlauf hat der Dax nun bislang rund 1,5% hinzugewonnen und könnte so – nach einem ungewöhnlich starken Juli – bereits die zweite Augustwoche mit Gewinnen abschließen. Vor allem die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den US-Zinserhöhungen gab Auftrag, nachdem der hohe Inflationsdruck im Juli etwas nachgelassen hatte. Dadurch „haben sich die Erwartungen an die nächste Sitzung der US-Notenbank im September in den vergangenen Tagen deutlich nach unten verändert“, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Inzwischen erwarte eine knappe Mehrheit der Experten einen geringeren Zinsschritt um 50 statt wie zuvor um 75 Basispunkte.
Bayer-Aktien stiegen um mehr als 4%. Der Konzern hatte im Streit mit der BASF um den Verkaufspreis für das Saatgutgeschäft in den Jahren 2017 und 2018 einen Erfolg errungen.
Unter den Einzelwerten stehen zudem Freenet, Jungheinrich und Knorr-Bremse im Blick. Der Mobilfunk-Anbieter Freenet erhöhte nach guten Geschäften im zweiten Quartal die Prognose für das operative Jahresergebnis, was den Aktien im MDax ein Plus von 2,5 Prozent bescherte. Die Anteile des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich legten nach einem erfreulichen Quartalsergebnis um 0,5% zu.
Knorr-Bremse waren dagegen nach dem vorgelegten endgültigen Quartalsbericht mit minus3,4 % Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte. Die Auftragslage sei gut, aber die Aussagen des Bremssystemherstellers für Lkw und Schienenfahrzeuge zu den Aktivitäten in China seien negativ, fasste Analyst Akash Gupta von JPMorgan die Neuigkeiten zusammen.
Uniper sprangen nach zwei Handelstagen mit Verlusten nun um fast 10% hoch. Ein Händler verwies auf Berichte, denen zufolge der schwer angeschlagene Energiekonzern vorgeschlagen hat, für Asien bestimmtes Flüssiggas aus den USA nach Europa umzuleiten und Asien über einen Kooperationspartner zu beliefern. Das Gas könnte so früher in Europa verfügbar sein und Lücken in der Gasversorgung stopfen.