Die Zeichen verdichten sich, dass die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr in die Rezession rutscht und auch im Gesamtjahr 2023 schrumpft. Am Montag senkte die Industrieländerorganisation OECD die Voraussagen für das Wachstum und erhöhte ihre Inflationsschätzung. Auch die Gemeinschaftsprognose der vier führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, die am Donnerstag vorgelegt wird, soll Insidern zufolge ein ähnliches Bild zeichnen. Zuletzt hatten Ökonomen und Institute bereits reihenweise die Wachstumsprognosen gesenkt. Dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im September auf breiter Front und noch dazu unerwartet kräftig gefallen ist, ist nur das jüngste Signal für eine anstehende Rezession hierzulande.

Das „Handelsblatt“ berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut den Instituten im kommenden Jahr um 0,4% schrumpft. Für das laufende Jahr wird ein Plus von 1,4% erwartet. Im Frühjahr hatten die Forscher von RWI, Ifo, IfW Kiel und IWH noch mit einem Wachstum von 2,7 und 2023 von 3,1% gerechnet. Die Ökonomen der OECD sehen das ähnlich: Nach einem Wachstum von 1,2% in diesem Jahr erwarten sie für kommendes Jahr ein Minus von 0,7%. Im Juni lagen die Voraussagen bei 1,9% und 1,7%. Deutschland sei eines der am stärksten vom Ukraine-Krieg betroffenen Länder.

Kaum Entspannung erwarten die Ökonomen bei der rekordhohen Inflation: In der Gemeinschaftsprognose steht für dieses Jahr ein Wert von 8,4%, für 2023 dann von 8,8%. Die vorherigen Prognosen waren 6,1% und 2,8%. Die OECD rechnet für die beiden Jahre mit 8,4% und 7,5%. Im Juni waren es noch 7,2% und 4,7%.

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