Anwalt Horvath soll VW-Aufsichtsrat werden
Der Wirtschaftsanwalt Günther Horvath wird als Mitglied im Aufsichtsrat von Volkswagen vorgeschlagen. Wie Europas größter Fahrzeugbauer mitteilte, soll der 70 Jahre alte Salzburger nach einem Beschluss durch den Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats den seit dem Tod von Louise Kiesling im Dezember vakanten Platz auf der Anteilseignerseite übernehmen. Kiesling, eine Nichte des 2019 verstorbenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch, hatte dem Kontrollgremium seit 2015 angehört und galt als Vermittlerin im Familienverbund Porsche/Piëch, der über die Holding Porsche SE die Mehrheit der Stimmrechte bei VW hält. Dem Aufsichtsrat der Porsche Holding in Stuttgart gehört Horvath bereits seit 2018 an.
Horvath ist nicht wie die im Alter von 65 Jahren verstorbene Kiesling ein Mitglied des Familienverbunds. Jedoch gilt der promovierte Jurist, der in Graz und New York Rechtswissenschaften studierte und seit mehr als vier Jahrzehnten als Rechtsanwalt tätig ist, als ein enger Vertrauter des Clans. Horvath ist auch in mehreren Stiftungen im Porsche-Umfeld aktiv.
Von 1982 bis 2017 war er Partner der Anwaltskanzlei Heller Löber Bahn & Partner, die in der Sozietät Freshfields Bruckhaus Deringer aufging. Seit 2018 ist Horvath Gesellschafter und Geschäftsführer seiner gegründeten Kanzlei. Horvath zeichne sich durch eine jahrzehntelange Expertise bei der Begleitung internationaler Transaktionen und in der Beratung von Industrieunternehmen aus, so VW. Die Wahl in den Aufsichtsrat steht bei der Hauptversammlung am 10. Mai an.