Der 38 Jahre alte Franzose Geoffrey Bouquot ist seit Anfang Juni als siebtes Mitglied im Vorstand von Audi. Er ist für das zusätzliche Ressort „Innovation und Software-Defined-Vehicle“ zuständig. Bouquot war von Anfang 2016 an für den französischen Automobilzulieferer Valeo tätig gewesen. Die letzten vier Jahre war er dort in der Position des Group CTO & Senior Vice President Strategy unter anderem für die Unternehmensstrategie sowie Forschung und Entwicklung verantwortlich. Er leitete das Netzwerk der Forschung und Entwicklung des Zulieferers mit 20.000 Ingenieuren in 20 Forschungs- und 40 Entwicklungszentren.

Der Aufsichtsrat des Autoherstellers in Ingolstadt begründet das neue Ressort mit der „konsequenten Neuausrichtung der Organisation“. Software werde in den Mittelpunkt gestellt. Der stellvertretende Aufsichtsrats- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jörg Schlagbauer erhofft sich von Bouquot „frischen Wind, damit die Vier Ringe wieder glänzen“.

Ein Sprecher von Audi sagte, das Innovationsmanagement sei aus dem Ressort Technische Entwicklung gelöst worden und werde jetzt auf die Software in Fahrzeugen ausgerichtet. Seit März dieses Jahres ist der Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner zusätzlich für dieses Ressort verantwortlich. An der Spitze des Vorstands steht er seit September des vergangenen Jahres. Die Software erhält Audi weiterhin von Cariad, dem VW-Tochterunternehmen für Software. Döllner bekräftigte jetzt: „Wir brauchen eine konsequente strukturelle Neuausrichtung für mehr Tempo in der Entwicklung und einen klaren Fokus auf Software.“ Er sei sich sicher, dass Geoffrey Bouquot „mit seiner Kombination von Technologiekompetenz, Innovationskraft und internationaler Führungsqualität einen entscheidenden Beitrag für Audi leisten wird“. Der Franzose soll „die Transformation zu einer Software-zentrierten Organisation vorantreiben“, sagte Döllner.

Für die Transformation von Valeo habe Bouquot die Digitalisierung beschleunigt und mit der Konzentration auf Plattformen die Effizienz gesteigert, teilt Audi mit. Vor seinem Wechsel zu dem Autozulieferer war er Technikberater im französischen Verteidigungsministerium für industrielle Angelegenheiten.