Der ehemalige KKR-Europachef Johannes Huth kehrt ins operative Private-Equity-Geschäft zurück. Der 64-Jährige wird Vorstandschef beim börsennotierten belgischen Finanzinvestor Groupe Bruxelles Lambert (GBL). Huth hatte sich im Juni 2024 nach 25 Jahren bei KKR von der eigens für ihn geschaffenen Position als Chairman für Europa auf eine Beraterrolle als Senior Advisory Partner zurückgezogen. Jetzt soll er Anfang Mai bei der Groupe Bruxelles Lambert an die Spitze rücken. Er löst dort Ian Gallienne ab, der nach 14 Jahren im Amt in den Verwaltungsrat einzieht und an dessen Spitze Paul Desmarais ablöst, wie das Unternehmen in der Nacht zum Freitag mitteilte.

Huth ist der ältere Bruder des Triton-Managing-Partners Martin Huth und sitzt auch im Aufsichtsrat der bisherigen KKR-Beteiligung Springer. Großaktionäre der GBL sind die Unternehmerfamilien Frere und Desmarais. GBL wiederum ist Großaktionär bei zahlreichen Unternehmen, darunter Adidas, Pernod Ricard und der schweizerische Prüfkonzern SGS. Das Geschäft läuft seit einiger Zeit nicht mehr ganz so rund: Im November hatte GBL, deren Marktwert sich seit 2021 um ein Drittel auf 8,6 Mrd. Euro verringert hat, angekündigt, ihre Aktienpakete an börsennotierten Firmen abzubauen und verstärkt auf direkte Beteiligungen zu setzen. 2020 hat GBL den Koblenzer Fahrradversender Canyon Bicycles übernommen. Beim Maschinenbauer Gea und dem Biopharmakonzern Morphosys stieg GBL aus.