Mohsin Issa (50) und sein Bruder Zuber (49) haben gerade erst die zweitgrößte britische Bäckerei Cooplands erworben. Das 1885 gegründete Unternehmen betreibt mit mehr als 1600 Mitarbeitern drei Großbäckereien und 180 Filialen im englischen Nordosten und in Yorkshire. Nun wollen sie sich Medienberichten zufolge den Kaffeehausbetreiber Caffè Nero sichern, der sein Überleben im vergangenen November nur durch einen Sanierungsplan (Company Voluntary Arrangement) sicherstellen konnte. Schon damals sollen die Milliardäre aus dem nordenglischen Blackburn ein Angebot für das Unternehmen abgegeben haben, das – wie viele Kaffeehausketten – während der Ausgangsbeschränkungen unter fehlender Laufkundschaft litt.

Wie die „Retail Gazette“ berichtet, kauften die Issas nachrangige Schulden der Kette im Volumen von 180 Mill. Pfund. Käme es zum Default, könnten sie die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen. Sie sollen auch versucht haben, die Bankschulden von Caffè Nero aufzukaufen, die dem Fachblatt zufolge derzeit einer Gruppe gehört, in der sich unter anderem HSBC, Lloyds Banking Group und Santander befinden. Angeblich lässt sich Gründer Gerry Ford von Lazard-Investmentbankern beraten. Er will 150 Mill. Pfund Schulden refinanzieren und die Issas auf Abstand halten.

Im April hatten sich die Brüder die Restaurantkette Leon für 100 Mill. Pfund einverleibt. Vor mehr als 20 Jahren kauften sie ihre erste Tankstelle in Bury, Greater Manchester. Während die Margen im Spritgeschäft schrumpften, erkannten die Brüder, dass die Zapfsäulen für einen Markt sorgten, auf dem sie die Kunden für sich hatten. Sie machten attraktivere Angebote für einen Imbiss als die Konkurrenz und wurden Franchise-Nehmer von KFC, Starbucks und Subway. Auch Caffè Nero könnte man sich gut an einer Tankstelle ihrer EG Group vorstellen.                             (Börsen-Zeitung,