Martina Pfeifer hat Private-Equity-Investor Advent verlassen
Martina Pfeifer hat
Advent International verlassen
Private-Equity-Szene verliert bekanntes Gesicht
phh Frankfurt
Nach 15 Jahren hat die Private-Equity-Managerin Martina Pfeifer Advent International verlassen. Wie Pfeifer der Börsen-Zeitung auf Nachfrage bestätigte, ist sie Anfang Juli bei dem US-Finanzinvestor ausgeschieden, um sich in Zukunft stärker auf ihre eigenen Start-up-Investments und die Förderung der deutschen Venture-Szene zu konzentrieren. Darüber hinaus möchte sie sich in Zukunft stärker den Themen Digitalisierung und Innovation im Mittelstand widmen.
Die deutsche Private-Equity-Szene verliert damit ein bekanntes und prägendes Gesicht. Zwar sitzt Pfeifer weiterhin im Beirat des skandinavischen Finanzinvestors Verdane und berät diesen zu strategischen Fragestellungen, die Rückkehr zu einem Private-Equity-Investor stehe laut Pfeiffer aktuell aber nicht zur Debatte.
Pfeifer wechselte nach der Finanzkrise von der Investmentbank Goldman Sachs zu Advent International und war dort bis zuletzt als Director tätigt. Zu ihren bekanntesten Deals zählen beispielsweise die Übernahmen des Wasserspender-Herstellers Culligan, des Industrieharze-Produzenten Allnex oder der Drogeriekette Douglas.
Martina Pfeifer als Vorbild für Private-Equity-Managerinnen
Pfeifer engagierte sich in den vergangenen Jahren stark dafür, mehr Frauen für Berufe in der Finanzbranche zu interessieren. Sie ist Mitgründerin des Vereins Encourage Ventures, ein Investorinnen-Netzwerk für Gründerinnen. Auch bei Level20 ist Pfeifer engagiert. Die Non-Profit-Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauen bei Private-Equity-Investoren in Führungspositionen zu bringen.
Pfeifer selbst ist eine der wenigen Frauen in Deutschland, die das geschafft haben. Dem aktuellen Diversity & Inclusion Report von Level20 zufolge lag die Quote von Frauen in Senior-Investment-Positionen in Deutschland im vergangenen Jahr nur bei 4%. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf dem letzten Platz. Irland führt die Liste mit 28% an, gefolgt von Frankreich (15%) und Spanien (13%). Erst mit abnehmendem Seniorität-Level steigt der Frauenanteil in Deutschland auf 19%. Auf Junior-Level liegt Quote bei 31%.