Die meisten Kinder wollen Feuerwehrmann oder Lokomotivführer werden, Eric Demuth wollte zur See fahren und eines Tages als Kapitän über die Weltmeere navigieren. Zur See gefahren ist er dann auch, und zwar als bei Hapag-Lloyd ausgebildeter Schiffsmechaniker auf einem großen Pott der Container-Klasse. Den Plan zum Nautik-Studium kippte der Norddeutsche dann und schrieb sich für BWL in Wien ein. Über Kommilitonen kommt er als Computer-Gamer zum Pokern - und darüber zum ersten Mal in Berührung mit Kryptowährungen.

Sein Gedanke: Das müsste sich doch viel einfacher gestalten lassen - und machte sich zusammen mit Paul Klanschek und Christian Trummer ans Werk. 2014 gründeten die Drei Bitpanda als Krypto-Plattform, betrieben zunächst bootstrapping und ergänzten das aus dem operativen Geschäft generierte Working Capital um kleine Finanzierungen von Business Angels. Mit Bitcoin fing es an, heute sind mehr als 500 Coins auf Bitpanda handelbar - und die Gesellschaft milliardenschwer bewertet sowie ein Börsenkandidat.

Dabei war der Pfad zum Erfolg durchaus steinig. Im Krypto-Seuchenjahr 2022 fiel ein heftiger Verlust an, die Gründer stellten die Kostenbasis schlanker auf. Für sich selbst hatte der CEO schon drei Jahre zuvor einen Reboot durchgezogen, als er einen „harten Burnout“ erlebte. Eric Demuth ist ein Typ, der volle Pulle geht - und dann lernte, dass er immer eine ausreichende Mütze voll Schlaf braucht und auch regelmäßig den Weg ins Gym findet. Dabei haben sich die harten Anfangstage durchaus ausgezahlt: Die Gründer halten immer noch mehr als 50% der Anteile und haben es damit in der Hand, wie es bei Bitpanda weitergeht.