Medizingerätehersteller

Olympus ernennt Kaufmann zum Präsidenten und CEO

Der japanische Medizingerätehersteller Olympus hat Stefan Kaufmann zum Präsidenten und Chief Executive Officer ernannt. Der Deutsche soll das Unternehmen ab April 2023 zum weltweit führenden Hersteller der Branche machen.

Olympus ernennt Kaufmann zum Präsidenten und CEO

mf

Der japanische Medizingerätehersteller Olympus hat Stefan Kaufmann zum Präsidenten und Chief Executive Officer ernannt. Der Deutsche soll das Unternehmen ab April 2023 zum weltweit führenden Hersteller der Branche machen.

Olympus hat sich auf Endoskope für Untersuchungen und Operationen fokussiert, will sich aber breiter aufstellen und es künftig mit Rivalen wie Boston Scientific aus den USA und Ambu aus Dänemark aufnehmen. Im August verkauften die Japaner ihre Sparte für Mikroskope für 428 Mrd. Yen (2,9 Mrd. Euro) an den US-Finanzinvestor Bain Capital. Das traditionsreiche Kamera-Geschäft ging vor zwei Jahren an die halbstaatliche Private-Equity-Gesellschaft Japan In­dus­trial Partners.

Der 54-jährige Kaufmann begann seine Laufbahn als Personalmanager bei Karstadt und war danach für Human Resources bei Thomas Cook verantwortlich. 2003 wechselte er zu Olympus Europa. Nach mehreren Zwischenstationen übernahm Kaufmann die Führung und stieg schließlich im April zum Chief Strategy Officer und ESG-Officer des Konzerns auf. Der Deutsche wird der erste nichtjapanische CEO von Olympus seit Michael Woodford sein. Der Brite hatte vor elf Jahren massive Investitionsverluste des Unternehmens aufgedeckt. Deren Vertuschung unter den vorherigen Vorstandschefs warf Fragen über die Unternehmensführung auf und kostete Woodford letztlich seinen Chefposten.

Der derzeitige Präsident und CEO Yasuo Takeuchi (65) rückt im Zuge der Neuordnung zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates sowie Beauftragten für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) auf. Als CEO hatte Takeuchi ab 2019 daran gearbeitet, das von Woodford aufgedeckte Finanzdebakel zu überwinden und die Rentabilität zu verbessern. Ein Vertreter von Value Acts im Verwaltungsrat förderte die Um­strukturierung. Der aktivistische US-Aktionär dürfte die erneute Ernennung eines Ausländers zum CEO unterstützt haben. Der Deutsche Frank Drewalowski (57) als Endoskopie-Chef rückt zudem ebenso in den Vorstand auf wie die US-Amerikanerin Gabriela Kaynor.

Olympus zählt zu den profitabelsten Technologieunternehmen in Ja­pan und meldete für 2021 zum zweiten Mal in Folge einen Rekordgewinn, den das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr mit einer er­warteten Betriebsgewinnmarge von 23% weiter ausbauen will.

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