HSBC

Peter Wong findet Nachfolger

Nachdem er der britischen Großbank lange Jahre im schwierigen Verhältnis zur Volksrepublik China zur Seite stand, wird Asien-Pazifik-Chef Peter Wong künftig als graue Eminenz im Hintergrund tätig.

Peter Wong findet Nachfolger

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Peter Wong (69), der umstrittene Asien-Pazifik-Chef der HSBC, hat offenbar so viel für die Bank getan, dass es gleich zweier Nachfolger bedarf. Während der gebürtige Hongkonger Laura Cha als Non-Executive Chairman von HSBC Asia Pacific ablöst, übernehmen David Liao und Surendra Rosha das Geschäft, wie die britische Großbank am Montag mitteilte. Beide arbeiten schon seit Jahrzehnten für die Bank. Der 48-jährige Liao fungierte zuletzt als Head of Global Banking für die Asien-Pazifik-Region. Der 1968 geborene Rosha stand bislang an der Spitze von HSBC India.

Wong, ein Mitglied der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, kann dagegen jenseits des Tagesgeschäfts wirken und Noel Quinn, den CEO der Gruppe, und Mark Tucker, ihren Chairman, beraten. Ihm dürfte die Bank verdanken, dass sie aus dem Streit um die mögliche Auslieferung der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou aus Kanada an die USA unbeschadet hervorging. Parteiorgane hatten der HSBC Zusammenarbeit mit den US-Strafverfolgern­ gegen die Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei vorgeworfen. Im Westen hatte Wong für Unmut gesorgt, als ein Foto auftauchte, das ihn bei der Unterzeichnung einer Petition zeigt, die das von Peking diktierte Sicherheitsgesetz unterstützt. Die Frage ist, ob er überhaupt eine Alternative hatte. Für die HSBC ist die Metropole im Perlflussdelta nach wie vor der wichtigste Markt. Der örtliche Bankenverband HKAB hatte sich bereits hinter das Sicherheitsgesetz gestellt.

Liao werden gute Beziehungen zu Cha, die auch Chairwoman von Hong Kong Exchanges & Clearing ist, und Quinn nachgesagt. Auch Liao gehört der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes an. Der Hongkonger, der an der University of London studierte, kam 1997 zur HSBC und führte fünf Jahre lang das Geschäft in China.