Christoph Stanger, der langjährige Leiter des Aktienemissionsgeschäfts von Goldman Sachs in Europa, geht Ende März nach 31 Jahren im Dienst der Investmentbank in den Ruhestand. Das geht aus einem internen Memo an die Mitarbeiter hervor, das von Ashok Varadhan, Co-Head of Global Banking and Markets, unterzeichnet ist und der Börsen-Zeitung vorliegt. Stanger war seit 2022 Leiter des Bereichs Equity Capital Markets in der EMEA-Region und davor 15 Jahre lang Co-Leiter des Bereichs.

Er hatte 2022 die Position als „Chairman“ für Equity Capital Markets in Europa erhalten, die nur sehr erfolgreichen und erfahrenen Dealmakern bei Goldman zuteilwird, die in der Unternehmenswelt starke Netzwerke haben. Die Abteilung ECM für Deutschland/Österreich wird weiterhin von Philipp Suess verantwortet. Stanger hatte die breitere, europäische ECM-Rolle inne, mit einem Fokus auf Deutschland und Österreich. Er wird insofern nicht unmittelbar ersetzt werden.

Stanger und sein Team hatten im Laufe der Jahre einige der größten Kapitalerhöhungen europäischer Banken begleitet, darunter die des Banco Santander, der Commerzbank und der Deutschen Bank. Zu den Börsengängen, an denen er beteiligt war, gehören das IPO des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Sportwagenherstellers Porsche AG im Jahr 2022, mit einem Volumen von 10 Mrd. Euro einer der größten Börsengänge in Europa überhaupt, und das Debüt des Augsburger Panzergetriebeherstellers Renk im Jahr 2024. IPOs unter Stangers Regie waren Zalando, Delivery Hero und Teamviewer.

Stanger stammt aus Österreich und wurde in Salzburg geboren. Er kam 1994 als Associate im Investment Banking zu Goldman Sachs in Frankfurt. Im Jahr 2000 wechselte er nach London und wurde 2002 zum Managing Director und vier Jahre später zum Partner ernannt. „Zusätzlich zu seinen geschäftlichen Beiträgen war Christoph eine geschätzte Führungspersönlichkeit“, schreibt Global-Banking-Manager Varadhan.