Trump setzt auf Stephens, den „König von Little Rock“
Donald Trump setzt auf den „König von Little Rock“
hip London
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den Banker Warren A. Stephens (67) aus Arkansas zum US-Botschafter in London zu machen. Das spricht für großen Pragmatismus, schließlich pflegte der als „König von Little Rock“ bekannte Milliardenerbe einst gute Beziehungen zu William und Hillary Clinton.
Vor acht Jahren war er einer der Sponsoren der „Stop Trump“-Kampagne von Republikanern, die sich gegen den Präsidentschaftskandidaten richtete. Doch später gab er Millionen für seinen Wahlkampf. Trump nannte ihn „einen der erfolgreichsten Geschäftsmänner im Land“. Der Botschafterposten wird gerne an prominente Parteispender vergeben.
Stephens führt wichtige Finanzgruppe
Trump hatte während seiner ersten Amtszeit Robert „Woody“ Johnson in die britische Metropole geschickt. Der Eigentümer der New York Jets stammt aus der Gründerfamilie von Johnson & Johnson. Stephens nahm die Nominierung dankend an. „Der Dienst an meinem Land ist ein Leitprinzip meines Lebens gewesen“, sagte er.
Stephens Inc gehört zu den wichtigsten US-Banken, die nicht aus einem der großen Finanzzentren des Landes stammen, und befindet sich im Besitz der Familie Stephens. In den 1970er-Jahren halfen Stephens-Banker dem Einzelhändler Walmart bei seinem New Yorker Börsengang.
Seit Jahren in London vertreten
Die Gruppe, die neben Investment Banking auch Assetmanagement im Produktportfolio hat, ist schon seit einigen Jahren auch in London vertreten. Dort sammelte sie Veteranen der Boutique Hawkpoint wie Shaun Holmes und Lawrence Guthrie auf. Auch in Frankfurt unterhält Stephens eine Niederlassung.
Bei einem Besuch in London wirkte Stephens vor einiger Zeit sehr bodenständig. Der Vater von drei Kindern wiederholte nicht die branchenüblichen Sprechblasen. Der britische Premier Keir Starmer dürfte mit ihm klarkommen. Denn er stand nie für riskante Wetten mit möglichst großem Hebel.
Vom Kapitalismus überzeugt
So kam seine Bank auch ohne Staatshilfen durch die Finanzkrise. Er stellt auch aus Prinzip keine Investment-Banking-Söldner ein, die in der Hoffnung auf ein noch höheres Gehalt nach kurzer Zeit weiterziehen.
Stephens ist Kapitalist aus Überzeugung. Er tritt gerne als Redner auf und erklärt, wie der Kapitalismus Auswege aus der Armut eröffnet, Arbeit schafft und Gemeinden stabilisiert.