Absatz von Mercedes-Benz gibt weiter nach
jh München
Trotz der weiterhin hohen Nachfrage geht der Absatz von Mercedes-Benz deutlich zurück. Die Zahl der im zweiten Quartal verkauften Pkw mit dem Stern sank um 16% auf 490000 Stück. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein Rückgang von 15% auf 985200 Pkw. BMW hatte, wie berichtet, ein Minus von einem Fünftel im zweiten Quartal gemeldet und von 13% auf 1,16 Millionen Autos in den ersten sechs Monaten. In den Pkw-Zahlen von Mercedes-Benz sind die an private Kunden verkauften Vans enthalten.
„Covid-19-Lockdown-Maßnahmen und der Mangel an Halbleiterkomponenten schränkten den Absatz deutlich ein“, teilt Mercedes-Benz mit. „Die Kundennachfrage bleibt in allen Regionen auf hohem Niveau, insbesondere nach Top-End-Luxury und Elektrofahrzeugen.“ Mit dem Mercedes-Maybach und der S-Klasse erzielte das Unternehmen die bisher höchsten Werte in einem zweiten Quartal. Dennoch sank auch im obersten Luxussegment der Absatz um 16% (auf 71900 Einheiten). Begründet wird dies hauptsächlich mit dem Rückgang der Sportwagenmarke AMG wegen der Lieferengpässe für Halbleiter. Den Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge steigerte Mercedes-Benz im zweiten Quartal um 90% und in der ersten Jahreshälfte um 134% auf 45400 Stück.
Von den großen Märkten büßte China am stärksten ein. Dort sank der Pkw-Absatz wegen der Lockdowns im zweiten Quartal um ein Viertel auf 163700 Autos. Im Juni erholte sich die Nachfrage und stieg im Vergleich zum Mai um 40%, wie Mercedes-Benz berichtet. Das dürfte ein Grund sein, warum das Unternehmen nach den Worten eines Sprechers an der Prognose festhält, im gesamten Jahr einen leichten Absatzanstieg zu erreichen. Allerdings werden Vorhersagen eher mit der Veröffentlichung von Umsatz- und Ergebniszahlen geändert.
In Europa sank der Absatz um ein Zehntel auf 154300 Pkw, davon im größten Markt Deutschland um 4% auf rund 51000.
Wertberichtigt Seite 6