Anglo American wird ihre südafrikanischen Kraftwerkskohle-Assets in eine separate Gesellschaft ausgliedern, deren Aktien den Anteilseignern ins Depot gelegt werden sollen. Wie der Bergwerksbetreiber mitteilt, soll sie Thungela Resources heißen und in Johannesburg und London notiert sein. Man habe zwar ein paar Angebote für das Geschäft erhalten, am Ende aber den Demerger für die beste Option gehalten, sagte Chief Executive Mark Cutifani. Als Aussteuer erhält Thungela 170 Mill. Dollar in bar. Sollten die Preise unter ein bestimmtes Niveau fallen, will Anglo American das Unternehmen bis Ende 2022 weiter unterstützen. Zudem wird der vor mehr als 100 Jahren in Südafrika gegründete Bergwerksbetreiber die Produkte der neuen Gesellschaft dreieinhalb Jahre lang vermarkten.

„Für Anglo American ist das ein weiterer Schritt weg von der Kraftwerkskohle, der manche ESG-Investoren besänftigen könnte“, schrieb der Analyst Ben Davis von Liberum Capital. Aber in Wirklichkeit gebe man damit die Verantwortung für die Assets lediglich an einen anderen Produzenten ab, ohne dass dies den weltweiten CO-Ausstoß beeinflusse. Für zehn Anglo-Aktien erhalten die Anteilseigner eine Thungela-Aktie. Anglo American besitzt noch ein Kohlebergwerk in Kolumbien, von dem sich das Unternehmen ebenfalls trennen will, und Bergwerke in Australien, die Koks für die Stahlproduktion liefern.