Börsengänge

Arm Holdings legt Pläne für IPO in London auf Eis

Softbank hat die Gespräche über einen Börsengang von Arm Holdings in London Medienberichten zufolge ausgesetzt. Den Gründer des Finanzinvestors, Masayoshi Son, zieht es ohnehin nach New York.

Arm Holdings legt Pläne für IPO in London auf Eis

hip London

Der japanische Finanzinvestor Softbank hat die Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang des Chipdesigners Arm Holdings in London vorübergehend auf Eis gelegt. Die Arbeiten an einem IPO in New York im kommenden Jahr gingen dagegen weiter. Medienberichten zufolge ist die politische Ungewissheit in Großbritannien dafür verantwortlich, die durch den Rücktritt von Premierminister Boris Johnson entstanden ist. Mit ihm legten auch die Staatssekretäre Gerry Grimstone (Investitionen) und Chris Philp (Digitales) ihre Ämter nieder. Beide waren an den Verhandlungen mit der Beteiligungsgesellschaft beteiligt. Johnson hatte persönlich interveniert, um Softbank-Gründer Masayoshi Son zu einem IPO in London zu bewegen. Das Unternehmen stammt aus dem IT-Ökosystem rund um die Universität Cambridge.

Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen berichtet, wurde über eine simultane Erstnotiz in London und New York verhandelt. Die britische Regierung dürfte attraktive Anreize geboten haben, denn für Unternehmen ist ein solches Doppellisting allerdings mit großer Komplexität und einem erheblichen regulatorischen Mehraufwand verbunden. Doch die Gespräche sind offenbar zum Erliegen gekommen. Man könne nicht verhandeln, wenn auf der anderen Seite keiner da ist, zitiert die Finanznachrichtenagentur Bloomberg eine ihrer Quellen.

Schon im Februar hatte Son erklärt, ein IPO an der Wachstumsbörse Nasdaq sei am wahrscheinlichsten. Die 66 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Chipdesigners durch den US-Grafikprozessorhersteller Nvidia war zuvor am Widerstand der Aufsichtsbehörden gescheitert. In den Vereinigten Staaten ließen sich höhere Bewertungen erzielen. Auch die New York Stock Exchange wäre eine Option, um Kunden und Investoren in den USA zu erreichen.

Softbank zahlte vor sechs Jahren 32 Mrd. Dollar dafür, Arm Holdings von der Börse zu nehmen. Sollte sich der Finanzinvestor doch noch für ein simultanes Listing entscheiden, stünde einer Aufnahme der Gesellschaft in den Index  FTSE 100 nichts im Wege.

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