Aroundtown feilt am Finanzprofil
hek Frankfurt
Der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown setzt seine Objektverkäufe fort. Zum Ende des ersten Quartals 2022 standen Immobilien im Wert von knapp 1,3 Mrd. Euro auf der Veräußerungsliste, geht aus dem Zwischenbericht hervor. Im ersten Quartal seien Transaktionen im Volumen von gut 130 Mill. Euro abgeschlossen worden. Es seien Verkäufe für 1,1 Mrd. Euro unterzeichnet worden, davon 0,5 Mrd. Euro noch im alten Jahr, teilt Aroundtown mit.
Die Einnahmen steckt das in Luxemburg ansässige Unternehmen in die Tilgung von Schulden mit kürzerer Laufzeit und den Erwerb eigener Aktien. Im bisherigen Jahresverlauf seien 0,8 Mrd. Euro Fremdkapital zurückgezahlt und damit das Finanzfundament gestärkt worden. Infolgedessen seien die durchschnittliche Laufzeit der Schulden von 5,7 Jahren und die Fremdkapitalkosten von 1,2% beibehalten worden. In Aktienrückkäufe seien 0,2 Mrd. Euro geflossen.
Das fortgesetzte Kapitalrecycling schaffe langfristigen Shareholder Value, versichert Aroundtown. Im Aktienkurs schlägt sich das allerdings bisher nicht nieder. Das im MDax vertretene Wertpapier notiert nur noch wenig über den 2020er Tiefs während der Corona-Pandemie. Gemessen am Net Tangible Asset ergibt sich ein hoher Abschlag von 58%.
Im gebeutelten Hotelsegment, das stark unter der Pandemie litt, zeichnet sich Besserung ab. Denn infolge der Aufhebung der Coronabeschränkungen Ende März erholen sich die Hotelbuchungen. Für den Rest des Jahres erwartet Aroundtown einen Mieteingang bei den Hotels von 70 bis 80%. Im ersten Quartal waren es lediglich 45%, weil die Omikron-Welle dem Gastgewerbe zusetzte. Im April stieg die Rate auf 65%. Die 156 Hotels machen 18% des Aroundtown-Portfolios aus.
Die Quartalszahlen sind geprägt durch die Einbeziehung der Wohnungstochter Grand City Properties, die seit Juli 2021 konsolidiert wird. Folglich legten die Nettomieteinnahmen im Vergleich zur Vorjahreszeit um 32% auf 308,8 Mill. Euro zu. Aroundtown hat nach Angaben vom April die Grand-City-Beteiligung auf 50,04% erhöht.
Auf vergleichbarer Fläche ergibt sich ein Mietanstieg um 0,9% und ohne Hotels von 1,7%. Der operative Gewinn aus der Vermietung (Funds from Operations) erreichte 89,3 Mill. Euro, eine Zunahme um 3% binnen Jahresfrist. Je Aktie ergibt sich ein stärkerer Anstieg um 10% auf 0,08 Euro – Folge der rückläufigen Aktienzahl. Unter dem Strich stehen mit 124,5 Mill. Euro 15% weniger Gewinn als im Startquartal 2021, unter anderem weil der Zinsanstieg den Wert von Zinsabsicherungsinstrumenten schmälert. An der Jahresprognose hält Aroundtown fest. Demnach peilt das Management weiter einen operativen Gewinn zwischen 350 Mill. und 375 Mill. Euro an. 2021 waren es 353 Mill. Euro.
Aroundtown | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 394 | 275 |
Nettomieteinnahmen | 309 | 233 |
Bereinigtes Ebitda | 258 | 230 |
Funds from Operations | 89 | 87 |
je Aktie (Euro) | 0,080 | 0,073 |
Periodenergebnis | 125 | 146 |
Immobilienvermögen | 28 902 | 29 116 |
Verschuldungsgrad (%) | 40 | 39 1 |
NTA 2 je Aktie (Euro) | 10,30 | 10,20 |
1) Ende 2021; 2) NetTangibleAssetsBörsen-Zeitung |