Auftragsbücher von Kion prall gefüllt
kro Frankfurt
− Europas größter Gabelstaplerhersteller steuert dank der Erholung der Weltwirtschaft und des E-Commerce-Booms geraden Weges auf seine angepeilten Rekordwerte für das laufende Geschäftsjahr zu. „Auch wenn die Materialverfügbarkeit große Herausforderungen mit sich bringt und der Anstieg der Rohstoffpreise dieses Jahr zu höheren Materialkosten führt, erwarten wir, unsere ambitionierten Ziele zum Jahresende zu erreichen“, sagte Kion-Vorstandschef Gordon Riske, der das Unternehmen im kommenden Jahr aus Altersgründen verlässt. An seine Stelle tritt dann der in Deutschland eingebürgerte US-Amerikaner Rob Smith, der aktuell noch als President und CEO beim finnischen Kranhersteller Konecranes tätig ist.
Bei Kion hatte das Management bereits Ende Juli auf das starke, unter anderem von Nachholeffekten getriebene Wachstum hingewiesen und die Jahresziele nach oben geschraubt. So wird der Auftragseingang seitdem zwischen 10,65 und 11,45 Mrd. Euro erwartet, wobei das MDax-Unternehmen nun, nach dem dritten Quartal, davon ausgeht, das obere Ende der Spanne zu erreichen. Im vergangenen Jahr war der Bestelleingang, getrieben von der coronabedingten Nachfrage nach mehr Staplern und Lagerautomatisierung, auf 9,4 Mrd. Euro geklettert − so viel wie nie zuvor in der Geschichte des 2006 vom Mischkonzern Linde abgespaltenen Unternehmens. An diesen Wert knüpfte der Bestelleingang nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres nun mit einem Anstieg von einem guten Drittel auf knapp 9 Mrd. Euro auch schon fast wieder an. Die ohnehin hohen Analystenerwartungen hat Kion damit übertroffen. Gleiches gilt für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das sich mit gut 691 Mill. Euro im Vorjahresvergleich fast verdoppelt hat. Die bereinigte Ebit-Marge fiel mit 9,2 % ebenfalls etwas höher aus als gedacht. Der Gewinn unter dem Strich hat sich mit gut 430 Mill. Euro zudem mehr als verdreifacht.
Produktion teils verzögert
In der angespannten Situation auf den globalen Beschaffungsmärkten sind viele wichtige Rohstoffe und Vorprodukte derzeit knapp und teuer. Dem verarbeitenden Gewerbe bereitet das besondere Probleme. Im Staplergeschäft sei es erneut zu Verzögerungen im Neufahrzeuggeschäft gekommen, teilte Kion mit. Zudem würden Einbußen bei der Profitabilität zunehmend spürbar. An der Börse zeigten sich Anleger dennoch erfreut. Mit fast 94 Euro erreichte die Aktie zwischenzeitlich ein Allzeithoch und landete auf Platz 1 im MDax. Tags zuvor hatte sich bereits der kleinere Hamburger Konkurrent Jungheinrich nach einer abermaligen Prognoseerhöhung als größter Tagesgewinner im Mittelwerteindex behauptet.
Kion | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Auftragseingang | 8989 | 6715 |
Umsatz | 7534 | 6000 |
Auftragsbestand | 5981 | 4441 |
Bereinigtes Ebitda | 1321 | 987 |
Bereinigtes Ebit | 691 | 364 |
Bereinigte Ebit-Marge (%) | 9,2 | 6,1 |
Konzernergebnis | 431 | 133 |
Free Cash-flow | 135 | −114 |
Eigenkapital | 4969 | 4271 |
Börsen-Zeitung |