Batterie-Start-up Britishvolt scheitert
hip London
Das Start-up Britishvolt, das eine Fabrik für E-Auto-Batterien in Nordengland bauen wollte, ist gescheitert. Das Unternehmen meldete Insolvenz an, nachdem sich kein Retter fand. Der Großteil der 300 Mitarbeiter erfuhr auf einer Betriebsversammlung am Dienstagmorgen von der sofortigen Entlassung. Sie hatten seit November auf Teile ihres Lohns verzichtet, um dem Management Zeit zu verschaffen, die Finanzierung auf eine solide Grundlage zu stellen. Ernst & Young (EY) wurde als Insolvenzverwalter mandatiert. „Es ist enttäuschend, dass das Unternehmen nicht in der Lage war, seine Ambitionen zu erfüllen und sich die nötige Eigenkapitalfinanzierung zu sichern, um weiterzumachen“, sagte Dan Hurd, Partner bei EY Parthenon.
Im Januar vergangenen Jahres hatte die britische Regierung dem Unternehmen prinzipiell Unterstützung für sein Vorhaben auf einem ehemaligen Kraftwerksgelände im Hafen von Blyth in Northumberland zugesagt. Britishvolt wollte ein Drittel der versprochenen 100 Mill. Pfund vorzeitig in Anspruch nehmen. Wirtschaftsminister Grant Shapps lehnte das ab. Die dafür vereinbarten Meilensteine seien nicht erreicht worden, hieß es damals. Die Fabrik, deren Kosten auf 3,8 Mrd. Pfund beziffert wurden, sollte in der strukturschwachen Region 3 000 Arbeitsplätze schaffen. Weitere 5 000 hätten in der britischen Beschaffungskette entstehen können. Zu den Investoren des Start-ups gehörte der Schweizer Rohstoffhändler Glencore. Als möglicher Käufer war zuletzt die slowakische Inobat gehandelt worden. Aston Martins Ex-Chef Andy Palmer fungiert als deren Chairman.
Bislang wird in Großbritannien nur eine Batteriefabrik gebaut: von der in chinesischem Besitz befindlichen Envision AESC in der Nähe des Nissan-Werks Sunderland.