Klagewelle

Bayer gewinnt fünften Glyphosat-Prozess

Zum fünften Mal in Folge geht Bayer als Sieger aus einem Glyphosat-Prozess in erster Instanz hervor. Doch der Instanzenweg bis hinauf zum Supreme Court ist weit.

Bayer gewinnt fünften Glyphosat-Prozess

ab Düsseldorf – Beim Abarbeiten der anhängigen Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit Glyphosat kann Bayer einen weiteren Erfolg für sich verbuchen: Eine Jury in St. Louis County, Missouri, entschied im Fall Alesi zugunsten von Bayer, wie die Leverkusener mitteilten. Es ist der fünfte Sieg in Folge, den Bayer in der Causa Glyphosat für sich verbuchen kann – zumindest in erster Instanz.

„Das Urteil entspricht der Beweislage in diesem Fall, wonach Roundup nicht die Ursache für die Krebserkrankung der Kläger ist“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Entscheidung entspreche den wissenschaftlichen Erkenntnissen der vergangenen 40 Jahre. „Wir stehen weiterhin vollständig hinter der Sicherheit von Roundup und werden sowohl diese als auch das Verhalten des Unternehmens weiter vor Gericht verteidigen“, untermauert Bayer. In gewisser Weise ist der Konzern dabei aber auch auf die Mithilfe der Kläger angewiesen, indem diese Rechtsmittel gegen die Urteile einlegen. In zwei der fünf Fälle haben die Kläger Einspruch gegen die Urteile (Post Trial Motion) eingelegt. Um die Fälle vor den Supreme Court bringen zu können, muss der Instanzenweg beschritten werden. Zwar hatte Bayer schon zwei verlorene Prozesse bis vor den Obersten Gerichtshof getragen. Dieser hatte sich jedoch in beiden Fällen gegen die Annahme der Berufung entschieden. Im Mai hatte die Prozessvertreterin der Biden-Regierung dem Supreme Court empfohlen, den vorgelegten Fall Hardeman nicht anzunehmen. Wenige Wochen später entschied das Oberste Gericht in diesem Sinne und lehnte kurz darauf auch die Berufung im Fall Pilliod ab.

Nach Einschätzung des deutschen Konzerns, der sich 2018 mit der Übernahme von Monsanto die Klagewelle eingekauft hatte, würden die Chancen steigen, wenn zwei Berufungsgerichte in derselben Rechtsfrage zu widersprüchlichen Urteilen (circuit split) gelangten. Dann, so die Hoffnung, wäre der Supreme Court mehr oder minder gezwungen, sich der Causa anzunehmen.

An der Börse machte der Prozesserfolg kaum Eindruck. Der Dax legte um 3,3 % zu, Bayer um 2,8 %.

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