KI-Chiphersteller

Blaize geht via Spac an die US-Börse

Die Soft- und Hardwareprodukte von Blaize sollen Geräte wie Kameras, Industrieroboter oder Autos künstlich intelligent machen. In der Vergangenheit haben unter anderem Mercedes-Benz und der Ex-Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner in die Firma investiert.

Blaize geht via Spac an die US-Börse

KI-Chip-Hersteller Blaize geht an die Nasdaq

Kalifornier entwickeln Soft- und Hardware für KI-Tools – Hoffnung auf Edge-Computing

kro Frankfurt

Getrieben von der massiven Kursrally der KI-fokussierten Halbleiterbranche wagt sich in den USA ein weiterer Chip- und Software-Spezialist via Spac aufs Börsenparkett. Das 2010 gegründete, in Kalifornien ansässige und in der Vergangenheit unter anderem von Mercedes-Benz finanzierte Unternehmen Blaize hat die Genehmigung für eine Notierung an der Technologiebörse Nasdaq erhalten, womit dessen Aktien voraussichtlich ab dem 14. Januar unter dem Ticker Symbolen „BZAI“ bzw. „BZAIW“ öffentlich gehandelt werden können, wie die Firma mitteilte.

Blaize hat sich für den Börsengang in einem Spac-Deal mit der ebenfalls börsengelisteten US-Mantelgesellschaft Burtech zusammengeschlossen. Bei Ankündigung des Deals Ende 2023 war der KI-Spezialist auf Pro-Forma-Ebene mit 894 Mill. Dollar bewertet worden.

Zuvor hatte er nach eigenen Angaben mehr als 330 Mill. Dollar an Wachstumskapital unter anderem von strategischen Investoren wie dem US-Autozulieferer Denso, der Mercedes-Benz AG, dem kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna International und Samsung eingesammelt. Auch reine Finanzinvestoren wie Franklin Templeton, Singapurs Staatsfonds Temasek oder CCV Capital und Einzelinvestoren wie der ehemalige Deutsche Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner hatten sich an dem Unternehmen beteiligt.

Wette auf Edge-Computing

Blaize entwickelt sowohl Software- als auch Hardware-Produkte wie Chips und Beschleunigerkarten für eine schnellere Datenverarbeitung. Die Produkte kommen unter anderem in der Automotive-Industrie zum Einsatz, wo sie etwa das autonome Fahren ermöglichen sollen. Darüber hinaus wurden sie für den Einsatz in Industrierobotern und Überwachungskameras entwickelt.

Unabhängig vom Einsatzbereich hat sich die Firma mit ihren Produkten auf das sogenannte Edge-Computing spezialisiert, also die dezentrale Datenverarbeitung in der Nähe der Datenquellen. Bei der Technologie werden die Daten nicht erst an ein Rechenzentrum oder in die Cloud geladen, wodurch die Geräte schneller arbeiten können. „KI-gestütztes Edge-Computing ist die Zukunft, denn es zeichnet sich durch geringen Stromverbrauch, niedrige Latenzzeiten, Kosteneffizienz und Datenschutzvorteile aus", sagt Blaize-Mitgründer und CEO Dinakar Munagala. Der Manager hatte vor der Gründung des Unternehmens fast zwölf Jahre lang bei Intel gearbeitet.

Noch schreibt Blaize hohe Verluste, in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 belief sich das Minus laut dem Börsenprospekt auf rund 55 Mill. Dollar. Im Vorjahreszeitraum waren es 62 Mill. Dollar Verlust.

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