Aufsichtsratschef im Interview

Bosch hofft auf Deal der EU mit Trump

Stefan Asenkerschbaumer, der Aufsichtsratsvorsitzende von Bosch, befürchtet, dass die hohen Belastungen der US-Zölle den Zulieferer genauso hart träfen wie die Autohersteller. Er setzt seine Hoffnungen auf Gespräche der Politiker.

Bosch hofft auf Deal der EU mit Trump

Bosch hofft auf Deal der EU mit Trump

Aufsichtsratschef: Hohe Zollbelastungen trotz verstärkter Präsenz in den USA

jh München

Im Interview Seite 9

Im Zollstreit mit den USA setzt der größte Autozulieferer der Welt auf eine Einigung. „Wir hoffen natürlich immer noch, dass es eine Lösung im Dialog gibt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Bosch, Stefan Asenkerschbaumer, in München im Interview der Börsen-Zeitung. Andernfalls sollte die Europäische Union mit Gegenmaßnahmen für gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen sorgen.

Trotz der verstärkten Präsenz in den USA hätte auch für Bosch ein hoher Importzoll auf Autos erhebliche negative Folgen, wie Asenkerschbaumer befürchtet: „Wenn einige unserer wichtigsten Kunden – insbesondere die europäischen Autohersteller – belastet werden, trifft das mittelbar genauso auch uns.“ Die Kosten für den Wandel zur Elektromobilität schmälerten ohnehin die Gewinnmargen der Autoindustrie. „Auch Bosch braucht ein besseres Ergebnis, um genügend Mittel für Innovation und Wachstum in dieser Übergangsphase zu haben“, betont er. „Zusätzliche Belastungen aus Zöllen verschärfen da die Situation.“ Im vergangenen Jahr sank die operative Umsatzrendite von Bosch auf 3,5 (i.V. 5,3)%. Ziel sind 7 %.

„Die große Stärke der globalisierten Wirtschaft“

Ein Ausbau der Produktion und Lieferketten in den USA hat nach Asenkerschbaumers Meinung Grenzen. „Die komparativen Vorteile einzelner Länder zu nutzen, ist ja die große Stärke der globalisierten Wirtschaft.“ Eine regionale Autarkie von Unternehmen sei deshalb nicht möglich und nicht sinnvoll.

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