Bergbau

Brian Menell steigt bei Cornish Lithium ein

Der Enkel eines der Anglovaal-Gründer ist mit seinem Investmentvehikel bei Cornish Lithium eingestiegen. CEO Jeremy Wrathall sieht das durch Crowdfunding finanzierte Unternehmen am Wendepunkt.

Brian Menell steigt bei Cornish Lithium ein

hip London

Cornish Lithium hat einen institutionellen Investor für sich begeistern können. Wie Chairman Derek Linfield per Rundmail mitteilt, ist Techmet mit 18 Mill. Pfund eingestiegen. Hinter dem Investmentvehikel steht der Südafrikaner Brian Menell, dessen Großvater zu den Gründern des Bergbaukonzerns Anglovaal gehörte. „Cornish Lithium hat einen Wendepunkt in der Unternehmensentwicklung erreicht, ab dem größere Investitionen erforderlich werden“, sagte CEO Jeremy Wrathall. Techmet sei dazu in der Lage, wenn nötig zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen, und stelle deshalb einen starken langfristigen Partner für das Unternehmen dar. Menell zufolge hat Cornish Lithium das Potenzial, zum „Eckpfeiler der britischen Batteriemetall-Beschaffungskette“ zu werden. Zu den Assets von Techmet gehören Brazilian Nickel, Li-Cycle Corp, Tinco und US Vanadium. Neben Manell gehören der Vermögensverwalter Lansdowne Partners, die US International Development Finance Corporation und der Rohstoffhändler Mercuria zu den Techmet-Anteilseignern.

Ab 2030 dürfen im Vereinigten Königreich keine Pkw mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Schon davor dürfte die Nachfrage nach dem Batteriemetall deutlich steigen. Wrathall geht davon aus, dass sich eine erhebliche Versorgungslücke auftun wird. The Faraday Institution beziffert den Bedarf an Lithiumcarbonat für 2035 auf 75 000 Tonnen. „Cornish Lithium will sich als wesentlicher Akteur in den Beschaffungsketten positionieren, die für die Überbrückung dieser Lücke nötig sind“, fügte Wrathall hinzu. In Cornwall ist das Lithium in Granit eingelagert. Einfacher ist die Verarbeitung lithiumhaltiger Solen. Cornish Lithium arbeitet unter anderem an einem Projekt, bei dem „tiefe“ geothermische Quellen genutzt werden sollen, um das Batteriemetall zu gewinnen. Das heiße Wasser könne zudem zur Energiegewinnung ge­nutzt werden. Der Rivale British Lithium will in einer ehemaligen Tongrube der strukturschwachen Region batterietaugliches Lithium herstellen. Chairman Roderick Smith war am Aufbau der Vanadium-Mine im australischen Windimurra be­teiligt.

Strukturschwache Region

Im Rosamunde-Pilcher-Land im Südwesten Englands fehlt es heute an Arbeitsplätzen, die nicht am Tourismus hängen. Doch zwischen 1700 und 1914 war die Region für die britische Industrie von zentraler Bedeutung. Hier gab es Gold, Kupfer, Silber und Zinn. 1864 entdeckte William Allen Miller vom King’s College Lithium.

Die Gegend um das Städtchen Redruth, in deren Nähe sich das Projekt United Downs von Cornish Lithium befindet, war einst als „reichste Quadratmeile der Welt“ bekannt. Doch konnte die Region im internationalen Wettbewerb nicht mithalten. 1998 wurde das Zinnbergwerk South Crofty als letzte Mine geschlossen. Inzwischen trägt die City of London den Spitznamen „reichste Quadratmeile der Welt“.

Premierminister Boris Johnson äußerte sich am Mittwoch positiv zu den Aussichten der neuen Bergbaugesellschaften. „Es gibt in diesem Land ein paar sehr interessante und potenziell auch sehr lukrative Quellen für Rohstoffe wie Lithium, deren Erkundung, Entdeckung und Recycling von uns ermutigt wird“, sagte er vor Abgeordneten.