Börsenturbulenzen könnten das IPO verzögern

Britische Aufsicht genehmigt Shein-Börsengang in London

Shein erhält von der britischen FCA grünes Licht für den Börsengang in London, doch chinesische Genehmigung steht noch aus; Marktunsicherheiten könnten Verzögerung verursachen.

Britische Aufsicht genehmigt Shein-Börsengang in London

Shein erhält
Freigabe aus London
für Börsengang

Reuters London

Der chinesische Online-Modehändler Shein hat Insidern zufolge von der britischen Finanzaufsicht FCA die Genehmigung für den geplanten Börsengang in London erhalten. Nun müsse der chinesische Regulierer CSRC noch grünes Licht geben, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag. Die aktuellen Börsenturbulenzen und unsicheren Geschäftsaussichten könnten das Debüt allerdings verzögern. Die beiden Behörden waren für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen.

Das für seine schnell wechselnden Billig-Kollektionen bekannte Unternehmen mit Sitz in Singapur war bei einer Finanzierungsrunde 2023 mit 66 Mrd. Dollar bewertet worden. Anfang Februar hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Shein wegen möglicher Beeinträchtigungen des Geschäfts durch verschärfte US-Zollregeln eine Marktkapitalisierung von lediglich 50 Mrd. Dollar anstrebe. In Medienberichten wurde sogar ein Wert von 30 Mrd. Dollar ins Gespräch gebracht. Im vergangenen Jahr musste der Modekonzern einem Medienbericht zufolge einen Gewinneinbruch von fast 40% hinnehmen.

Shein umgeht Zölle, indem das Unternehmen seine vor allem in China gefertigten Produkte direkt an die jeweiligen Kunden verschickt. Dadurch liegt der Wert der Sendungen unter dem US-Freibetrag für zollfreie Einfuhren.

US-Präsident Donald Trump hat diese sogenannte De-Minimis-Regelung für Waren aus China und Hongkong gestrichen. Dadurch würden sich die Lieferungen in Sheins wichtigstem Absatzmarkt verteuern. Experten gehen davon aus, dass der Konzern daher verstärkt auf Auftragsfertiger aus anderen Staaten wie Brasilien oder der Türkei setzen wird.