Medizintechnik

China-Erholung bringt Zeiss Meditec in Schwung

Die durch neue staatliche Vergabesysteme ausgelösten Marktverwerfungen in China scheinen abzuklingen. Im zweiten Quartal 2024/25 hat ein anziehendes Geschäft in der Volksrepublik Carl Zeiss Meditec auf die Sprünge geholfen.

China-Erholung bringt Zeiss Meditec in Schwung

China-Erholung bringt Meditec in Schwung

Medizintechnikkonzern gleicht Schwäche des Startquartals aus – Ausblick bleibt vage

hek Frankfurt

Der Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 von einer anziehenden Nachfrage im schwierigen Kernmarkt China profitiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) legte nach Firmenangaben von 67,2 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 78 Mill. Euro zu. Das entspricht einem Anstieg um 16%. Der Umsatz kletterte um 19% auf 560 Mill. Euro, wobei das Plus vor allem mit dem Erwerb von Dorc (Dutch Ophthalmic Research Center) zusammenhängt. Aber auch ohne die Akquisition verbleibt ein stattliches Umsatzplus von 7%. Die im MDax vertretene Aktie reagierte am Dienstag im Handelsverlauf mit einem Kursaufschlag von 5%.

Startschwäche ausgeglichen

Die vorab veröffentlichten Eckdaten gleichen das von Umsatzschwäche und Gewinneinbußen geprägte Startquartal aus. Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2024 war die Ebita-Marge von 9,7% in der Vorjahreszeit auf 7,2% geschrumpft. Die Erlöse gaben in vergleichbarer Rechnung um 7,3% nach. Nach sechs Monaten bewegt sich das Ebita mit 114 Mill. Euro leicht über dem Vorjahreswert von 113,2 Mill. Euro. Diese Entwicklung entspricht der Jahresprognose eines stabilen bis leicht höheren Ebita als im Vorjahr (248,9 Mill. Euro). Infolgedessen bestätigt Zeiss Meditec den Ausblick.

Zollpolitik erschwert Prognose

Für den Umsatz stehen nach sechs Monaten 1.050 (Vorjahr 947,2) Mill. Euro in den Büchern. Die Prognose zielt auf ein moderates Wachstum im Gesamtjahr. Eine genauere Guidance sei angesichts der makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten derzeit nicht möglich, heißt es. Der auf Augenheilkunde und Mikrochirurgie spezialisierte Konzern verweist ausdrücklich auf die US-Handelszölle und auf gestiegene Währungsrisiken.

China fängt sich

Den Umsatz- und Gewinnanstieg im zweiten Quartal 2024/25 führt Zeiss Meditec insbesondere auf das stärker als zuvor geplante Wachstum mit Verbrauchsmaterialien für die refraktive Chirurgie (Laseroperationen am Auge) in China zurück. Dies bestätigt die Einschätzung, dass sich dieser wichtige Markt stabilisiert. In China kämpft das zum Stiftungskonzern Zeiss gehörende Unternehmen mit dem Preisverfall für Intraokularlinsen infolge der Einführung neuer staatlicher Vergabesysteme. Zugleich geht die Umstellung mit steigenden Mengen einher. Den Sechsmonatsbericht will Carl Zeiss Meditec am 13. Mai vorlegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.