CoreWeave macht beim Börsengang Abstriche
Wegen einer schleppenden Nachfrage gibt sich CoreWeave beim geplanten Börsengang an die Wall Street einem Insider zufolge mit weniger Geld zufrieden. Der auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Cloud-Anbieter peile einen Emissionspreis von 40 Dollar je Aktie an, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag. Ursprünglich sollten die CoreWeave-Titel zu einem Preis von 47 bis 55 Dollar angeboten werden.
Außerdem werde die Zahl der angebotenen Anteilsscheine auf 37,5 von 49 Millionen reduziert. Dadurch schrumpfe das Emissionsvolumen auf 1,5 Mrd. Dollar von 2,3 bis 2,7 Mrd. Dollar. Einem TV-Bericht zufolge will Großaktionär Nvidia für insgesamt 250 Mill. Dollar weitere CoreWeave-Titel zum Preis von je 40 Dollar kaufen. Das Unternehmen war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Rivalen aus China säen Zweifel
Die zurechtgestutzte Emission ist ein Rückschlag für die Stimmung rund um Börsengänge in den USA. Das CoreWeave-Debüt sollte eines der größten des Jahres werden und den Weg für andere Unternehmen bereiten. Seit der Premiere von DeepSeek im Januar wachsen allerdings die Zweifel, ob sich die geplanten Milliarden-Investitionen in neue KI-Server rechnen. Die chinesische Software ist westlicher Konkurrenz wie ChatGPT oder Gemini ebenbürtig, begnügt sich aber mit weniger Rechenpower.
CoreWeave wurde 2017 gegründet. Im vergangenen Jahr verachtfachte sich der Umsatz den Angaben zufolge auf 1,92 Mrd. Dollar. Gleichzeitig wuchs der Verlust um knapp die Hälfte auf 563,4 Mill. Dollar. Vor kurzem zog die Firma einen Großauftrag von OpenAI an Land. Der ChatGPT-Entwickler mietet Insidern zufolge in den kommenden fünf Jahren Rechenkapazitäten für knapp 12 Mrd. Dollar. Gleichzeitig steigt OpenAI bei dem Unternehmen ein und erhält CoreWeave-Anteile im Volumen von 350 Mill. Dollar.