Deutsche Investoren vergrößern ESG-Antennen
kro Frankfurt
Unter deutschen Investoren hat das Thema Nachhaltigkeit laut einer Studie von Macquarie zuletzt vergleichsweise stark an Bedeutung gewonnen. Im Vergleich zu anderen Ländern gaben die hierzulande befragten institutionellen Anleger am häufigsten an, dass sich ihr ESG-Fokus in den vergangenen zwei Jahren besonders verstärkt hat, hieß es von der Investmentbank, die insgesamt 180 globale Investoren mit einem verwalteten Vermögen von zusammengerechnet über 21 Bill. US-Dollar zum Thema ESG befragt hat.
Was die Auswirkungen auf die Rendite angeht, hätten sich die 23 befragten deutschen Investoren allerdings eher skeptisch gezeigt. Im internationalen Vergleich gebe es hierzulande wenig Überzeugung, dass eine auf Nachhaltigkeit fokussierte Unternehmensstrategie den Gewinn auch positiv beeinflussen kann, hieß es. Mit 74 % der insgesamt Befragten teilt inzwischen aber eine große Mehrheit diese Ansicht.
Wichtigstes Thema im Zusammenhang mit ESG ist für die meisten der Klimawandel. Erst danach folgen mit großem Abstand andere Prioritäten wie der Ausschluss kontroverser Unternehmen, Korruptionsbekämpfung, die Einhaltung von Menschenrechten oder die Schaffung einer diverseren Unternehmenskultur. Gleichzeitig beschäftigen sich nur 47 % der Investoren mit den physischen Auswirkungen ihres Anlageportfolios auf das Klima. Nur etwas mehr als ein Drittel haben sich zudem verpflichtet, ihre Portfolios gemäß den Zielen des Pariser Klimaabkommens auf Net Zero auszurichten. Für die kommenden zwei Jahre haben sich 46 % eine solche Verpflichtung ganz oder teilweise vorgenommen.
Insgesamt seien Investoren aus dem EMEA-Raum sowie aus Australien und Neuseeland bei der Berücksichtigung von Klimarisiken in ihren Portfolios weiter fortgeschritten als der globale Durchschnitt. Es gebe aber Anzeichen dafür, dass sich auch asiatische und US-Investoren zunehmend auf ESG fokussieren.