Deutz-CEO: US-Zölle hätten erheblichen Einfluss
„Zölle hätten erheblichen Einfluss“
Deutz-CEO warnt vor konjunkturellen Folgen – Rüstung bislang reines Projektgeschäft
ab Köln
Mit einem Umsatzanteil von fast 30% hat das US-Geschäft für den Motorenbauer Deutz eine erhebliche Bedeutung. Von daher wird die Zollpolitik in Köln mit Argusaugen beobachtet, wenngleich nur ein Teil des Umsatzes aus dem Verkauf von in Deutschland produzierten Motoren stammt. „Zölle hätten natürlich einen erheblichen Einfluss“, sagt Vorstandschef Sebastian Schulte im Interview der Börsen-Zeitung.
Das liege nicht zuletzt daran, dass es im Motorengeschäft ganz grundsätzlich inflationäre Effekte gebe. „Die Margen sind nicht so hoch, als dass man Zölle ignorieren könnte“, erläutert der Deutz-Chef. Sollten die momentan für 90 Tage ausgesetzten Zölle am Ende in Kraft treten, „werden wir mit unseren Kunden Regelungen finden müssen“. Schulte ist allerdings weit davon entfernt, den Kopf in den Sand zu stecken: Strukturveränderungen brächten auch immer Chancen mit sich. „Da muss man manchmal ein bisschen mutiger sein“, gibt sich der 46-Jährige optimistisch.
Noch keine Erholung in Sicht
Die ausgeprägte Wachstumsschwäche hatte bei Deutz schon im vorigen Jahr deftige Spuren in Umsatz und Ergebnis hinterlassen. Daher beschäftigt den Deutz-Chef vor allem die Frage nach den konjunkturellen Folgen der US-Zollpolitik. Für die zweite Jahreshälfte rechnet Deutz bislang mit dem Einsetzen der Erholung. Daran wird festgehalten, auch wenn Schulte dafür bislang keine Anhaltspunkte sieht.
Rüstungsfantasie
Deutz entfacht an der Börse regelmäßig Rüstungsfantasie. Das versucht Schulte nun zu relativieren: „Momentan ist das (Rüstungs-)Geschäft noch ein reines Projektgeschäft in den Startlöchern.“ Im laufenden Geschäftsjahr werde mit einem Umsatz im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet. Der Konzernumsatz lag zuletzt bei 1,8 Mrd. Euro.
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Im Interview Seite 9
Die Margen sind nicht so hoch, als dass man Zölle ignorieren könnte.
Sebastian Schulte
Vorstandschef von Deutz