Der ehemals zur Telekom gehörende Technologie- und Infrastrukturinvestor DTCP will im Zuge des KI-Booms mit einem großen Investment an der wachsenden Nachfrage nach europäischen und umweltfreundlich betriebenen Rechenzentren partizipieren. Vor einem Monat erwarb er den Rechenzentrumsentwickler Atlantic Hub.

Nun beabsichtigt die in Hamburg ansässige Digital Transformation Capital Partners (DTCP), eine Milliarde Pfund in ihr neues Portfoliounternehmen GreenScale zu stecken. Es will mit zwei Rechenzentren in Nordirland und Irland an den Start gehen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Für die zwei Standorte hat sich GreenScale Stromverbrauchskapazitäten von 170 MW gesichert. Es gebe zudem Pläne für zusätzliche Kapazitäten von 300 MW in den nordischen Ländern, hieß es weiter. Insgesamt habe sich GreenScale das „ehrgeizige Ziel“ gesetzt, in Europa Rechenzentren mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1 Gigawatt zu entwickeln.

Die zwei Rechenzentren von GreenScale sollen im nordirischen Derry und im irischen Donegal errichtet werden. Die Region bietet sich als Standort für Rechenzentren nicht nur wegen der hohen Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien (insbesondere Windenergie) an, sondern auch, weil große Cloud-Anbieter wie Google oder Microsoft ihre Europazentralen in Dublin haben.

Wegen des hohen Stromverbrauchs der dort bereits vorhandenen Rechenzentren ist deren Anteil am gesamten irischen Stromverbrauch in den vergangenen Jahren stark gestiegen, was zu einer Überlastung der regionalen Stromnetze geführt hat. Mit der massenhaften Einführung von KI-Technologien hat das Interesse von Finanzinvestoren an Rechenzentren weltweit zugenommen. Laut Daten von Pitchbook sind in den vergangenen vier Jahren mehr als 100 Mrd. Dollar in den Sektor geflossen.