Forto ist das nächste Berliner Einhorn
sp Berlin
Das Berliner Logistik-Start-up Forto könnte als jüngstes Mitglied in die Riege der Berliner Nachwuchsunternehmen mit einer Bewertung oberhalb von 1 Mrd. Dollar eintreten. Sie werden in der Szene auch als Einhörner bezeichnet. Das berichtete das Online-Portal Deutsche Start-ups. Eine Sprecherin von Forto erklärte auf Anfrage, dass das Unternehmen zu Gerüchten nicht Stellung nehmen wolle.
Die 2016 als Freighthub gestartete Firma vermittelt über eine digitale Plattform Transportkapazitäten für Container im weltweiten Land-, Luft- und Seeverkehr und zählt auf der Achse Asien-Europa zu den führenden Speditionen. Mit rund 500 Mitarbeitern werden mehr als 2500 Kunden betreut. Laut Deutsche Start-ups haben Investoren unter der Führung des japanischen Technologieinvestors Softbank jetzt 200 Mill. Dollar zu einer Bewertung von 1,2 Mrd. Dollar bei Forto eingeladen.
Forto wäre nicht das erste Logistik-Start-up aus Berlin mit einer Milliardenbewertung. Die Online-Spedition Sennder, die sich auf die Vermittlung von Vollladungen für den Frachtverkehr spezialisiert hat, schaffte es schon zum Jahresanfang mit einer 160 Mill. Dollar schweren Finanzierungsrunde unter Beteiligung von illustren Namen wie Accel, HV Capital, Earlybird und Lakestar über diese Schwelle. Auch der Venture-Capital-Arm des Truckherstellers Scania ist beteiligt. Anfang Juni hat Sennder die Finanzierungsrunde um weitere 80 Mill. Dollar aufgestockt und den Pre-IPO-Investor Baillie Gifford mit an Bord geholt. Im Vergleich dazu kleinere Ladungen von Investoren hat bisher die ebenfalls in Berlin gegründete Instafreight aufgenommen, bei der Shell Ventures im Januar mit 8 Mill. Euro eingestiegen ist.
Die jüngste bestätigte Finanzierungsrunde von Forto mit einem Volumen von 50 Mill. Dollar wurde im November von der tschechischen Risikokapitalgesellschaft Inven angeführt. Vor einem Jahr hat die Europäische Investitionsbank (EIB) dem Start-up im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa ein Darlehen über 20 Mill. Euro zur Verfügung gestellt. Zu den ersten Investoren zählten die Berliner Cherry Ventures und die von Oliver Samwer gegründete Global Founders Capital, die 2016 die Seed-Runde über 3 Mill. Euro anführten. Insgesamt hat die Firma schon vor dem kolportierten Engagement von Softbank mehr als 120 Mill. Dollar eingesammelt. Zu den Investoren zählt auch die dänische Reederei Maersk.
Forto hat in den vergangenen Monaten aber nicht nur den Investorenkreis ausgeweitet, sondern auch die Führungsmannschaft verstärkt. Erst vor wenigen Wochen wechselte der Corporate-Finance-Spezialist Guillaume Petit-Perrin von J.P. Morgan zu dem Berliner Start-up.
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