Französischer Staat bietet für Teile der IT-Firma Atos
Der französische Staat hat ein Übernahmeangebot für Teile der kriselnden IT-Firma Atos abgegeben. „Die Aufnahme exklusiver Gespräche ist ein entscheidender erster Schritt, nicht nur für die Sanierung und Umstrukturierung der Gruppe, sondern auch zur Sicherung des strategischen Geschäftsfelds Supercomputer“, sagte Frankreichs Finanzminister Antoine Armand. Diese Sparte werde mit 500 Mill. Euro taxiert. Die Bereiche Fortgeschrittene Datenverarbeitung, Kritische Systeme und Cyberprodukte gehören zu Atos' Cybersicherheits-Sparte BDS. Die etwa 4000 Beschäftigten dort erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 900 Mill. Euro. Der IT-Konzern ist unter anderem für die abhörsichere Kommunikation des französischen Militärs verantwortlich und betreibt Supercomputer zur Simulation von Atombombentests.
Atos, zu der die ehemalige IT-Sparte von Siemens gehört, ist unter anderem durch Führungsquerelen und strategische Fehler in Schieflage geraten. Nach einem Finanzierungspaket vom Juni soll das Unternehmen entschuldet werden. Den bisherigen Gläubigern sollen künftig zwischen 74 und 99% von Atos gehören. Übrig bleiben 1,95 Mrd. Euro Schulden, die zum Teil mit dem Verkauf von Unternehmensteilen getilgt werden sollen.