Der tschechische Generikahersteller Zentiva, hinter dem der US-Finanzinvestor Advent aus Boston steht, treibt die Übernahme der börsennotierten Arzneimittelfirma Apontis Pharma aus dem rheinischen Monheim voran. Zentiva hat am Donnerstag die Angebotsunterlage für ihr freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot für alle ausstehenden Aktien der Apontis Pharma AG veröffentlicht. Das Unternehmen wird bei der Transaktion mit insgesamt 85 Mill. Euro bewertet.

Apontis-Aktionäre können ihre Aktien während der Annahmefrist andienen, die am Donnerstag begonnen hat und voraussichtlich am 21. November 2024 endet. Der Angebotspreis in Höhe von 10 Euro in bar entspricht einer Prämie von 52,9% auf den Schlusskurs der Aktie vom 15. Oktober 2024 und einer Prämie von 38,3% auf den gewichteten Durchschnittskurs der Apontis-Aktie in den drei Monaten vor dem 15. Oktober 2024.

Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat von Apontis begrüßen und unterstützen das Angebot vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage. Der Kurs der Apontis-Aktie reagierte mit einem Plus von zeitweise 2,1% auf 9,84 Euro. Die Marktkapitalisierung hat sich damit seit Februar verdoppelt. Haupteigentümer ist die Münchener Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners mit 37%. Sie hat ihre Anteile bereits zum Preis von 9 Euro je Aktie an Zentiva übertragen.

Paragon hatte Apontis vor gut drei Jahren an die Börse gebracht, damals zum Ausgabepreis von 19 Euro. Die Übernahme kommt nur zustande, wenn sich Zentiva mindestens 65% an Apontis sichern kann.

Das Unternehmen hat ein Sanierungsprogramm hinter sich, im Zuge dessen die Mitarbeiterzahl von 185 auf 110 reduziert wurde. Apontis ist auf sogenannte „Single Pills“ für Herz- und Kreislauf-Patienten spezialisiert, bei denen mehrere Wirkstoffe in einer Tablette zusammen verabreicht werden. Zentiva ist die ehemalige europäische Generikasparte des französischen Pharmariesen Sanofi, die 2018 für 1,9 Mrd. Euro an Advent verkauft wurde.