Händler wetten gegen Adler-Bonds
Bloomberg Frankfurt – Bondhändler der Goldman Sachs Group wetten auf fallende Kurse beim angeschlagenen Immobilienkonzern Adler Group, der zum Ziel des Leerverkäufers Fraser Perring und seiner Firma Viceroy Research geworden ist. Londoner Händler der US-Investmentbank haben in letzter Zeit Credit Default Swaps (CDS) auf Adler gekauft, also Finanzinstrumente, die ausbezahlt werden, sollte Adler ihre Schulden nicht zurückzahlen können, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Außerdem seien sie eine Short-Position bezüglich der Anleihen eingegangen, profitieren also von fallenden Kursen der Bonds.
Aktien und Anleihen von Adler stehen unter Druck, seit Viceroy Research im Oktober in einem Bericht schwere Anschuldigungen veröffentlichte. Zu Adlers Verbindlichkeiten von rund 8,6 Mrd. Euro gehören etwa 1,1 Mrd. Euro an Anleihen, die Goldmans Investment-Banking-Sparte vor einigen Jahren selbst an Investoren verkauft hat, wie Bloomberg-Daten zeigen. Sebastian Howell, ein Sprecher von Goldman Sachs in London, lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher von Adler reagierte nicht auf eine Anfrage nach einem Kommentar.
Goldmans Händler sind nicht die einzigen, die sich mit Adler-Bonds beschäftigen. J.P. Morgan Chase, einer von Adlers größten Gläubigern, hat bereits letztes Jahr eine Short-Position eröffnet, noch bevor die Turbulenzen die Aktie abstürzen ließen. In der vergangenen Woche fielen die Papiere untertägig auf ein Rekordtief, nachdem Adler die Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts verschoben hatte, weil die Prüfung der Vorwürfe von Viceroy mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die Verbindlichkeiten von Adler Group sind zuletzt durch Verkäufe von Portfolios an LEG Immobilien und KKR gesunken.