Automobilzulieferer

Hella-Mutter Forvia senkt erneut die Prognosen

Autozulieferer Forvia rechnet nächstes Jahr mit einer noch schwächeren Automobilproduktion in Europa. Dagegen dürfte China 2025 wieder Wachstum bescheren.

Hella-Mutter Forvia senkt erneut die Prognosen

Hella-Mutter Forvia senkt
abermals die Prognosen

Keine Besserung des Umfelds im nächsten Jahr erwartet

wü Paris

Der französische Automobilzulieferer Forvia hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate seine Prognosen gesenkt. Die Hella-Muttergesellschaft rechnet nun im Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 26,8 und 27,2 Mrd. Euro, nachdem sie zuvor noch den unteren Bereich der ursprünglichen Spanne von 27,5 bis 28,5 Mrd. Euro anvisiert hatte.

Statt 5,6 bis 6,4% erwartet Forvia-Chef Patrick Koller inzwischen nur noch eine operative Marge von 5 bis 5,3%. Der Netto-Bargeldmittelzufluss dürfte statt mindestens 649 Mill. Euro nur noch mindestens 550 Mill. Euro betragen. Hella hatte bereits Donnerstag den Ausblick wegen der schwachen Fahrzeugproduktion gekappt.

Automobilproduktion in Europa 2025 schwächer

Als Grund für die erneute Senkung der Prognosen nennt Konzernchef Koller die sich verschlechternden Produktionsperspektiven. „Das aktuell ungünstige Umfeld veranlasst zu einer größeren Vorsicht bei den Verkaufsprognosen für den Rest des Jahres“, erklärt Forvia. Die Verkäufe dürften unter einer unvorteilhaften Entwicklung des Kundenmix und der Wechselkurse leiden. Die Hella-Mutter geht davon aus, dass das Umfeld auch im kommenden Jahr ungünstig bleiben wird.

China soll ab 2025 wieder für Wachstum sorgen

Der Konzern erwartet sogar, dass die Automobilproduktion in Europa niedriger als in diesem Jahr ausfallen wird. Europa macht ungefähr 45% des Umsatzes von Forvia aus. Dennoch glaubt der Automobilzulieferer, zu dessen Kunden Stellantis, Mercedes und BYD gehören, dass sich die operative Marge der europäischen Aktivitäten 2025 verbessern wird. Denn dann dürfte ein in diesem Jahr lancierter Sparplan die ersten deutlichen Ergebnisse zeigen. Die Einsparungen sollen nun noch beschleunigt werden. Von den insgesamt 10.000 Stellen, die Forvia streichen will, sollen bis Ende dieses Jahres bereits mehr als 2.800 wegfallen, Ende 2025 dann mehr als 5.800.

Im Gegensatz zu Europa dürfte China Forvia 2025 wieder Wachstum bescheren, da dann verzögerte Projekte Wirkung zeigen dürften. Das Reich der Mitte, das 20% des Umsatzes des Konzerns ausmacht, dürfte deshalb in Zukunft eine zweistellige Marge behalten, erklärt der Automobilzulieferer.

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