Hella startet mit zweistelligem Erlösplus
hek Frankfurt – Der Autozulieferer Hella bestätigt seine Prognose, sieht aber hohe Unabwägbarkeiten im Branchenumfeld. In das Rumpfgeschäftsjahr 2022 ist die Tochtergesellschaft der französischen Faurecia mit zweistelligem Umsatzwachstum gestartet, geht aus einer Finanzmitteilung hervor. In den drei Monaten Juni bis August 2022 seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,6 % auf 1,8 Mrd. Euro gestiegen. Währungs- und portfoliobereinigt seien es 16,3 % mehr.
Das adjustierte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verharrte mit 91 Mill. Euro auf Vorjahresniveau. So gab die operative Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 5,1 % nach.
Die Kostenbelastungen für Material, Energie und Logistik seien gestiegen, erläutert das Management. Zudem seien hohe Investitionen zur Bewältigung des Auftragsbestands angefallen. Unter dem Strich stehen 50 Mill. Euro Gewinn, 11,6 % weniger als im Vorjahreszeitraum. In Asien und Amerika sei der Umsatz infolge großvolumiger Serienanläufe überproportional gestiegen, teilt Hella weiter mit.
Für den Zeitraum Juni 2022 bis Mai 2023 stellt Hella nach wie vor einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz zwischen 7,1 Mrd. und 7,6 Mrd. Euro in Aussicht. Für die um Strukturmaßnahmen und Portfolioeffekte adjustierte Ebit-Marge peilt das Management 5,5 bis 7,0 % an.
Der Ausblick beruhe auf der Annahme, dass Bauteilknappheiten oder Corona-Lockdowns keine wesentlichen Auswirkungen hätten. Zudem unterstellt der Konzern, dass signifikante zusätzliche Beeinträchtigungen infolge des Ukraine-Kriegs ausbleiben. Diese könnten vor allem von Gasknappheiten und weiteren Kostensteigerungen hervorgerufen werden. Der Guidance liegt eine erwartete Autoproduktion von 80 Millionen. bis 84 Millionen Fahrzeugen weltweit zugrunde. Das seien 4 Millionen bis 8 Millionen Einheiten mehr als im Vorjahr, sagt CEO Michel Favre.
Die Profitabilität werde sich Schritt für Schritt verbessern, kündigt der Firmenchef an. Er begründet diese Erwartung mit höheren Produktionsvolumina, der Weitergabe von Kostenbelastungen sowie zunehmenden Synergieeffekten aus der Zusammenarbeit mit Faurecia.
Das Umsatzplus im Startquartal führt Favre vor allem auf eine hohe Nachfrage nach Licht- und Elektronikprodukten zurück. Durch verstärkte Weitergabe von Preissteigerungen sowie kontinuierliches Kostenmanagement seien die Folgen der Inflation in Teilen abgefedert worden. So sei die operative Marge im Vergleich zum zurückliegenden vierten Geschäftsjahresquartal um 2,6 Prozentpunkte gestiegen.
Hella | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal1 | ||
in Mill. Euro | 20222 | 2021/22 |
Umsatz | 1792 | 1473 |
Adjusted Ebit | 91 | 91 |
in % des Umsatzes | 5,1 | 6,2 |
Periodenergebnis | 50 | 57 |
Free Cashflow 3 | −82 | −31 |
Investitionen | 188 | 144 |
Nettofinanzschulden | 421 | 387 |
1) 1. Juni bis 31. August; 2) Rumpfgeschäftsjahr; 3) betriebliche Tätigkeit, bereinigt Börsen-Zeitung |