Hellofresh bremst Investitionsausgaben ein
hek Frankfurt – Der Kochboxenversender Hellofresh steuert auf das Ende seiner hohen Investitionen zu. Das macht das Berliner Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag deutlich. Bis Mitte 2023 nähere sich Hellofresh dem Ende eines mehrjährigen Investitionszyklus. Die Kapazitäten reichten dann aus, um die mittelfristigen Umsatzziele zu erreichen. Die Normalisierung der Investitionen schaffe die Möglichkeit, erheblichen Free Cashflow zu generieren.
Der Planung zufolge sollen die Investitionsausgaben von 418 Mill. Euro im vergangenen Jahr auf etwa 350 Mill. Euro im laufenden und 250 Mill. bis 300 Mill. Euro im kommenden Jahr sinken und 2025 noch 250 Mill. Euro betragen.
Am Ziel von 10 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2025 hält Hellofresh fest. Vorsichtiger äußert sich der Konzern aber zur angestrebten Marge. Diese veranschlagt Finanzvorstand Christian Gaertner nun auf 10% der Erlöse. Auf dem Kapitalmarkttag im Dezember 2021 war noch von 10 bis 15% die Rede.
Als wichtigster Wachstumstreiber der nächsten Jahre gelten verzehrfertige Mahlzeiten (Ready-to-eat), die der Kunde – anders als Kochboxen – nicht mehr selbst zubereiten muss. Dieses Segment entwickle sich ähnlich dynamisch wie die Kochboxen 2016/17, sagt CEO Dominik Richter.
Der Mitgründer zeigt sich zuversichtlich, den Fertigessen-Umsatz bis 2025 zu verdoppeln. Die dafür notwendigen Kapazitäten sollen im zweiten Halbjahr 2023 stehen. Auf lange Sicht könne Ready-to-eat so groß werden wie der Kochboxenbereich.
Im Stammgeschäft mit Kochboxen sieht Richter Expansionspotenzial vor allem in den weniger entwickelten Märkten, in denen Hellofresh erst wenige Jahre vertreten ist. Zudem will der Konzern die Bestelloptionen erweitern, etwa durch Austausch oder Aufwertung von Fleischprodukten. Die Market-Schiene (Verkauf von Snacks, Frühstück oder Desserts) will Hellofresh nach der Einführung in Benelux und den USA in weiteren Ländern etablieren.
Mit Blick auf das laufende Jahr stimmt Richter Investoren auf einen verhaltenen Start ein. Im Startquartal werde das Wachstum nicht zweistellig ausfallen.