Hyundai trotzt der EV-Flaute mit Rekordinvestitionen
Hyundai trotzt der EV-Flaute
Rekordinvestitionen vor allem in Elektroautos – Sorgen um neue Fabrik in den USA
mf Tokio
Die Hyundai Motor Group will 2025 die Investitionen am Heimatstandort Südkorea um 19% im Vergleich zum Vorjahr steigern. Sie klettern dann auf die Rekordsumme von 24,3 Bill. Won (16,1 Mrd. Euro). Damit trotzt der Verbund der beiden Marken Hyundai und Kia der aktuellen Absatzschwäche von Elektroautos in westlichen Märkten. Die Aktien von Hyundai Motor in Seoul legten zuletzt um 6,1% und die Papiere von Kia um 2,3% zu.
Vorrang für die Elektrifizierung
Nach Konzernangaben fließen 11,5 Bill. Won (7,6 Mrd. Euro) in Forschung und Entwicklung für Produkte der nächsten Generation, Elektrifizierung, Software, Wasserstoffautos und andere Technologien. Weitere 12 Bill. Won (7,9 Mrd. Euro) verwendet die Fahrzeuggruppe für die Anpassung der Fertigungslinien an Elektrofahrzeuge und 800 Mrd. Won (530 Mill. Euro) für das autonome Fahren. In diesem Bereich verkündete Hyundai auf der CES-Messe eine Kooperation mit Nvidia.
Diese bislang größte Investitionssumme sei unerlässlich, um die Krise zu überwinden und künftige Wachstumsmotoren zu sichern, teilte die Gruppe mit, ohne die Krise beim Wort zu nennen. Der Chairman und CEO der Hyundai Motor Group, Chung Eui-sun, nannte vergangene Woche eine Rezession und globale Konflikte als externe Risiken.
Unsicherheit für E-Autos in den USA
Die erwähnte Krise bezieht sich auch auf die schwache Nachfrage auf dem Heimatmarkt Südkorea, die durch das politische Chaos um die Amtsenthebung des Präsidenten noch verstärkt wird. Die Verbraucherstimmung ist im Dezember auf ein 5-Jahres-Tief gesunken. Zugleich stellt sich Hyundai auf einen härteren Wettbewerb auf ihrem wichtigsten Markt USA ein, falls Donald Trump wie angekündigt die US-Einfuhrzölle um 10% erhöht.
Hyundai hatte im Oktober mit einer Investition von 7,6 Mrd. Dollar eine neue Fabrik für den elektrischen Flaggschiff-SUV Ioniq 5 im US-Bundesstaat Georgia in Betrieb genommen, um die Fahrzeuge für die Steuergutschriften der Biden-Regierung zu qualifizieren. Trump könnte diese Gutschriften wieder streichen.
Bescheidenheit beim Absatzziel 2025
Doch der neue CEO der Kernmarke Hyundai, José Muñoz, der sein Amt zum Jahresanfang antrat, rechnet nicht damit. Die enge Beziehung von Tesla-Chef Elon Musk zu Trump könnte für alle Autohersteller von Vorteil sein. Die Lokalisierung der Produktion sei eine der „einfachsten und besseren“ Antworten auf die politischen Veränderungen.
Hyundai rangierte 2024 bei den weltweiten Fahrzeugverkäufen hinter Toyota und Volkswagen weltweit auf Platz drei. Die beiden Marken verfehlten aber ihr gemeinsames Absatzziel von 7,44 Mill. Autos. 2025 wollen sie das Ergebnis von 2024 um 2% auf 7,39 Mill. Fahrzeuge steigern.