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Intel greift nach israelischer Chipfirma

− Intel setzt ihren weltweiten Expansionskurs mit der Übernahme des Chipkonzerns Tower Semiconductor fort. Der Kaufpreis liege bei 5,4 Mrd. Dollar (4,76 Mrd. Euro), teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Der US-Konzern will mit dem Zukauf seine...

Intel greift nach israelischer Chipfirma

Reuters Berlin/Tel Aviv

− Intel setzt ihren weltweiten Expansionskurs mit der Übernahme des Chipkonzerns Tower Semiconductor fort. Der Kaufpreis liege bei 5,4 Mrd. Dollar (4,76 Mrd. Euro), teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Der US-Konzern will mit dem Zukauf seine Auftragsfertigung ausbauen und sein Portfolio erweitern. Aktuell wird die Auftragsfertigung, in die Intel verstärkt einsteigen will, von asiatischen Anbietern wie TSMC und Samsung Electronics dominiert. Weltweit sind Chipkonzerne wegen der hohen Nachfrage voll ausgelastet und er­weitern ihre Kapazitäten.

Intel ist seit fast 50 Jahren in Israel aktiv, betreibt dort fünf Werke und zählt rund 14000 Beschäftigte. 2017 hatten die US-Amerikaner den israelischen Anbieter von Fahrerassistenzsystemen Mobileye für 15,3 Mrd. Dollar übernommen. Das 1999 gegründete Unternehmen konkurriert mit Nvidia und Qualcomm um den Platz im Cockpit der internationalen Autohersteller.

Intel will die Übernahme von Tower Semi aus der Bilanz finanzieren. Konkret zahlt der US-Konzern 53 Dollar je Aktie in bar. Das liegt deutlich über dem Schlusskurs von 33,13 Dollar am Montag an der Nasdaq. Dem Deal haben bereits die Boards beider Unternehmen zugestimmt. Nun fehlt noch das grüne Licht der Wettbewerbsbehörden und der Tower-Aktionäre.

Intel will den Zukauf innerhalb von zwölf Monaten über die Bühne bringen. Der israelische Anbieter hat sich auf analoge Halbleiter spezialisiert, die vor allem in der Auto-, Handy- und Medizinbranche benötigt werden − alles Sektoren, die derzeit unter Engpässen leiden.

Hoffnungen in Deutschland

Neben der Übernahme des israelischen Konzerns, der Fabriken in Israel, den USA und Japan betreibt, setzt Intel auch auf den Ausbau aus eigener Hand. So wollen die US-Amerikaner­ bis zu 100 Mrd. Dollar in den Bau einer riesigen neuen Chipanlage im US-Bundesstaat Ohio stecken. Eine Entscheidung über Europa-Investitionen steht noch aus, Deutschland macht sich große Hoffnungen auf einen Zuschlag.

Um Firmen anzulocken, setzen die USA, China und die Europäische Union auf Förderprogramme. Erst in der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission angekündigt, bis 2030 durch die „European Chips Act“ genannte Initiative 15 Mrd. Euro an zusätzlichen öffentlichen und privaten Investitionen für die Chipproduktion zu mobilisieren.

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