Auslandsgeschäft

Investitionen in Afrika steigen

Im kommenden Jahr wollen viele deutsche Unternehmen den Anteil ihrer Afrika-Investitionen steigern, zeigt eine Umfrage. Allerdings könnte das Lieferkettengesetz für das Geschäft in der Region zum Hindernis werden.

Investitionen in Afrika steigen

Reuters Berlin

Viele deutsche Unternehmen wollen sich im kommenden Jahr stärker in Afrika engagieren. 43 % planen dort höhere Investitionen als im zu Ende gehenden Jahr, wie aus einer Umfrage des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft unter seinen Mitgliedern hervorgeht. 39 % wollen ihre Ausgaben stabil halten, 7% planen mit einem Rückgang. Die Bilanz der dort tätigen Unternehmen ist allerdings nicht bei allen positiv: Im zu Ende gehenden Jahr zogen 56 % der Unternehmen ein positives Fazit ihres Afrika-Geschäfts, weitere 7 % bewerteten den Geschäftsverlauf sogar als „sehr gut“. Der Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins, Christoph Kannengießer, sieht besonders durch die Energiewende Chancen. Namibia etwa könne von der Erzeugung grünen Wasserstoffs massiv profitieren, ebenso wie Mauretanien, Marokko oder Ägypten.

Um das Afrika-Geschäft nicht China und den USA zu überlassen, fordert der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft mehr Unterstützung durch die Politik. „Deutsche Unternehmen, die sich in Afrika engagieren wollen, stoßen immer wieder auf Hürden, zu denen vor allem Finanzierungsengpässe gehören“, sagte Kannengießer. Außenhandel und Investitionen sollten seiner Meinung nach stärker gefördert werden, etwa durch verbesserte Konditionen bei Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien.

Als Belastung könnte sich das vom Jahreswechsel an geltende Lieferkettengesetz herausstellen. Es verpflichtet große Unternehmen dazu, gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstöße bei ihren Zulieferern vorzugehen. Das Gesetz bedeute eine neue Bürokratiewelle für die Unternehmen, sagte Kannengießer. Er fürchtet: „Das Engagement in Märkten, die als risikobehaftet gelten, wird dadurch alles andere als stimuliert.“

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