Johnson Matthey gibt E-Auto-Batteriegeschäft auf
hip London
Der britische Chemiekonzern Johnson Matthey, der unter anderem Autokatalysatoren herstellt, hat angekündigt, sich aus dem Geschäft mit Materialien für E-Auto-Batterien zurückzuziehen. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, soll es ganz oder in Teilen verkauft werden. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die potenziellen Erträge unseres Geschäfts mit Batteriematerialien nicht ausreichen, um weitere Investitionen zu rechtfertigen“, heißt es in der Pflichtveröffentlichung. Nicht nur die Nachfrage, auch der Wettbewerb durch andere Hersteller und alternative Technologien nehme zu. „In den vergangenen Monaten ist auch klar geworden, dass unsere Kapitalintensität im Vergleich zu etablierteren Herstellern, die zu niedrigen Kosten hohe Stückzahlen produzieren, zu hoch ist.“
In anderen Wachstumsfeldern wie Wasserstofftechnologie, Kreislaufwirtschaft und der Dekarbonisierung der Chemie-Wertschöpfungskette mache das Unternehmen dagegen gute Fortschritte. Es sei „schwer zu glauben“, dass diese Bereiche als Umsatztreiber ausreichen werden, um die signifikanten Einnahmen aus dem Katalysatorgeschäft zu ersetzen, schrieben die Analysten von Jefferies. „Das Management sagt, es werde sich auf andere Wachstumspfade fokussieren, aber im Grunde fängt die Gruppe bei der Suche nach Wegen, sich mit der grüneren Autoindustrie zu wandeln, wieder ganz von vorne an“, schrieb die Analystin Laura Hoy von Hargreaves Lansdown.
Das Unternehmen kündigte separat an, dass CEO Robert McLeod den Chefsessel räumen wird. Ab dem 1.3.2022 wird Liam Condon, derzeit noch Chef der Agrarchemie bei Bayer, Johnson Matthey führen. Der gebürtige Ire war beim Dax-Konzern für die Integration von Monsanto verantwortlich.