Venture Capital

Küchenroboter haben einen Lauf

Riesige Küchenmaschinen, die vollautomatisiert und ohne Pause Gerichte zubereiten, sollen in der Gastronomie die Personalengpässe lindern. Ein Hersteller wurde erst kürzlich von einem Essenslieferdienst übernommen. Ein weiterer hat nun eine neue Finanzspritze von Investoren erhalten.

Küchenroboter haben einen Lauf

Küchenroboter
haben einen Lauf

Start-up sammelt Geld für automatisierte Essenszubereitung

kro Frankfurt

Erneut hat ein deutsches Start-up Investoren von seiner Vision einer vollautomatisierten Essenszubereitung in der Gastronomie überzeugt. Das zwei Jahre alte Hamburger Unternehmen Goodbytz, das Küchenroboter von der Größe eines kleinen Foodtrucks baut, hat 12 Mill. Euro an Wagniskapital eingesammelt, wie es am Dienstag mitteilte. Als Hauptinvestor hat sich die Hamburger Wagniskapitalgesellschaft Oyster Bay beteiligt, die auf Foodtech-Themen spezialisiert ist und die zuvor schon Geld in das Start-up gesteckt hatte. Die Hamburger Block Gruppe, unter deren Dach unter anderem Restaurantketten wie Block House, Jim Block oder Theo's vereint sind, ist nun ebenfalls eingestiegen.

Der Roboter von Goodbytz kann nach Angaben des Unternehmens 150 Gerichte pro Stunde zubereiten. 80% der Arbeitskosten könnten mit dem System eingespart werden, heißt es. Ein solcher Roboter ist beispielsweise bereits in einer Ghost Kitchen, also einem Restaurant ohne Gastraum und Bedienung, vom Essenslieferdienst Lieferando im Einsatz. Auch das französische Catering-Unternehmen Sodexo gehört zu den Kunden. Mit den frischen Mitteln soll nun die Internationalisierung vorangetrieben und die Produktion ausgeweitet werden. Bis zum Jahr 2025 will das Unternehmen mehr als 100 Küchenroboter hergestellt haben.

65.000 Mitarbeitende fehlen

Die Hersteller von Küchenrobotern zielen in ihren Werbeversprechen derzeit vor allem auf den Fachkräftemangel in der Gastronomie ab. Laut dem Gaststättenverband Dehoga fehlten der Branche zuletzt 65.000 Mitarbeitende. Das Problem hat sich in der Corona-Pandemie massiv verschärft, weil sich viele Köche und Kellner in den pandemiebedingten Lockdowns anderen Branchen zugewandt haben.

Vor dem Hintergrund hatte Ende August auch der Hamburger Essenslieferdienst Circus Kitchens bei Aitme zugeschlagen und den 2019 gegründeten Küchenroboter-Hersteller aus Berlin für eine unbekannte Summe geschluckt. Die Roboter von Aitme ähneln denen von Goodbytz und schaffen nach Unternehmensangaben bis zu 100 Gerichte pro Stunde. Aitme hatte bis zu der Übernahme gut 13 Mill. Dollar an Wagniskapital eingesammelt.

Die Goodbytz-Gründer Hendrik Susemihl, Kevin Deutmarg und Philipp von Stürmer Quelle: Goodbytz
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