Anheuser-Busch Inbev

Lockdown lässt Ergebnis der Brauereigruppe abstürzen

Der in vielen Ländern angeordnete Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie hat die Ergebnisse der weltgrößten Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) im vergangenen Jahr schwer belastet, denn wegen geschlossener Bars, Kneipen, Restaurants und...

Lockdown lässt Ergebnis der Brauereigruppe abstürzen

md Frankfurt

Der in vielen Ländern angeordnete Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie hat die Ergebnisse der weltgrößten Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) im vergangenen Jahr schwer belastet, denn wegen geschlossener Bars, Kneipen, Restaurants und ausgefallener Veranstaltungen ist der Bierabsatz stark gesunken. Die teils gestiegenen Verkäufe von Flaschenbier konnten das nicht ausgleichen. Wie der Anbieter bekannter Marken wie Beck’s, Budweiser, Corona und Stella Artois mitteilte, sei der Getränkeausstoß in der Gruppe im Vergleich zu 2019 um 5,7% auf 530,6 Millionen Hektoliter gefallen.

AB Inbev geht für dieses Jahr trotz der in vielen Regionen bislang weiter geschlossenen Gastronomie-Betriebe von einer deutlichen Erholung von Umsatz und Gewinn aus. Doch warnt das Management vor Gegenwind durch höhere Rohstoffkosten und den starken Dollar. Viel dürfte davon abhängen, wie die Impfkampagnen vorankommen und wie schnell das normale Leben zurückkehrt.

Von 2019 auf 2020 sank der Umsatz den Angaben zufolge um 10,4% auf 46,88 Mrd. Dollar. Bereinigt um Wechselkurseffekte und den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen habe der organische Rückgang 3,7% betragen.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) fiel um 18% auf 12,27 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn brach wegen ge­stiegener Finanzierungskosten und einer Abschreibung auf Teile des Unternehmensvermögens sogar um 85% auf 1,41 Mrd. Dollar ein. Das lag aber vor allem am schwachen Jahresstart 2020, der rote Zahlen gebracht hatte.

Marktschätzung übertroffen

Im Schlussquartal fuhr Anheuser-Busch Inbev, die im belgischen Löwen ihren Sitz hat, gemäß der Mitteilung unter dem Strich einen leichten Überschuss von 0,11 (i.V. 2,27) Mrd. Dollar ein. Auf bereinigter Basis sei ein Gewinn von 0,96 (2,15) Mrd. Dollar gemacht worden. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank um 2,4% auf 5,07 Mrd. Dollar und lag damit über der Konsensschätzung, denn Analysten hatten im Schnitt mit 4,8 Mrd. Dollar gerechnet. Der bereinigte Umsatz kletterte um 4,5 % auf 12,77 Mrd. Euro.

Der seit der Übernahme des britischen Erzrivalen SABMiller hochverschuldete Bierproduzent weist für das Verhältnis von Nettoschulden zum bereinigten Ebitda per 31. De­zember einen Wert von 4,8 aus – ein immer noch hoher Quotient.

Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 0,50 Euro je Anteilsschein erhalten. Für 2019 hatte das Unternehmen insgesamt 1,30 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Der Kurs der Anheuser-Busch-Inbev-Aktie schloss 6,2% schwächer mit 49,90 Euro. Die Marktkapitalisierung liegt bei 101 Mrd. Euro.

Anheuser-Busch Inbev
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Dollar20202019
Umsatz46 88152 329
Bruttogewinn27 24731 967
Ebitda117 32121 078
Ebit-Marge (%)122,531,4
Nettogewinn13 8078 086
Jahresüberschuss1 4059 171
Gew. je Aktie (Dollar)0,704,62
Operativer Cash-flow1089114 036
Getränkeausstoß2530,6561,4
1) bereinigt; 2) in Mill. Hektoliter Börsen-Zeitung
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