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Main Capital trennt sich von Onventis

Der Finanzinvestor Main Capital aus den Niederlanden trennt sich von der Softwarefirma Onventis. Das deutsche Unternehmen wird an das französische Private-Equity-Haus Keensight verkauft, das auf Growth-Buy-out-Deals spezialisiert ist.

Main Capital trennt sich von Onventis

cru Frankfurt

Der Finanzinvestor Main Capital aus den Niederlanden trennt sich von der Softwarefirma Onventis. Das deutsche Unternehmen wird an das französische Private-Equity-Haus Keensight verkauft, das auf Growth-Buy-out-Deals spezialisiert ist. Laut Finanzkreisen wird die Firma aus Stuttgart dabei mit einem niedrig dreistelligen Millionenbetrag bewertet.

Es handelt sich bei dem Deal um den sechsten Ausstieg von Main Capital aus einer Unternehmensbeteiligung binnen zwölf Monaten. Neben dem Verkauf von Onventis gab es 2022 die Exits von Artegic, King, Obi4wan und Locatiqs. Die Exits brachten nach eigenen Angaben von Main Capital im Durchschnitt das 5,2-Fache des eingesetzten Geldes ein – sowie eine interne Rendite (IRR) von 55%.

Rekord-Ausschüttung

Vor diesem Hintergrund habe Main Capital einen in der Geschichte des Finanzinvestors rekordhohen Betrag an Bargelderlösen ausgeschüttet. Main Capital hat im Oktober 2021 für zwei Fonds 1,2 Mrd. Euro von hauptsächlich institutionellen Anlegern aufgebracht und verwaltet insgesamt 2,2 Mrd. Euro. Das Portfoliounternehmen Onventis hilft Kunden bei der digitalen Transformation aller Einkaufsprozesse und nachgelagerter Finanzsysteme in einem integrierten System. Über das Onventis-Netzwerk werden rund 10 Mrd. Euro Einkaufsvolumina pro Jahr zwischen rund 750 Einkaufsorganisationen und rund 250000 Lieferanten weltweit umgesetzt. Die Firma hilft mit der Plattform unter anderem auch Kunden dabei, Nachhaltigkeits- und Klimaziele für den Einkauf oder aber auch die Anforderungen des Lieferkettengesetzes zu erfüllen. Referenzkunden sind zum Beispiel DPD, Engie und Dekra.

Main Capital, die in Deutschland von Sven van Berge geleitet wird, investierte 2019 in Onventis und unterstützte das Unternehmen mit dem CEO Frank Schmidt dabei, ein Source-to-Pay(S2P)-Anbieter für mittelständische Unternehmen zu werden. Die Software des im Jahr 2000 gegründeten Unternehmens steuert die Source-to-Pay-Prozesse von direkten und indirekten Materialien im strategischen und operativen Einkauf. Die Keensight-Manager – darunter Partner Yuri Mikhalev –, die schon seit Jahren in Spend Management Software investieren, sehen Onventis als „Marktführer“.

Manager bleiben an Bord

Das Managementteam von Onventis bleibt an Bord und investiert gemeinsam mit Keensight Capital. Während des Investitionszeitraums von Main Capital verdoppelte das Unternehmen den Umsatz und entwickelte sich von einer auf die deutschsprachige Region fokussierten Firma zu einem europaweiten Anbieter von Ausgabenmanagement-Software mit lokalen Niederlassungen in den Niederlanden, Schweden und Österreich. Darüber hinaus unterstützte Main Capital Onventis mit zwei strategischen Akquisitionen in Spend Analytics und Rechnungsmanagement, um das Angebot zu erweitern und die internationale Präsenz zu stärken.