Rückgang

Mehr als 2 Bill. Dollar für M&A-Deals

Trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfelds sind die Aktivitäten rund um Fusionen und Übernahmen weltweit auf ein normaleres Niveau, ähnlich dem vor der Pandemie, zurückgekehrt.

Mehr als 2 Bill. Dollar für M&A-Deals

cru Frankfurt – Nach einem Rekordjahr sind die Aktivitäten rund um Fusionen und Übernahmen weltweit auf ein normaleres Niveau ähnlich dem vor der Pandemie zurückgekehrt – trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfelds mit volatilen Aktienmärkten, steigenden Zinssätzen und Inflation, dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und verstärkten Rezessionsängsten. Das angekündigte M&A-Volumen belief sich in der ersten Hälfte des Jahres 2022 auf 2,2 Bill. Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 23% gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021, als es 2,9 Bill. Dollar waren, liegt aber auf ähnlicher Höhe wie das Volumen in den Jahren 2018 oder 2019. Das geht aus den Daten hervor, die die Investmentbank J.P. Morgan zusammengetragen hat.

Der Rückgang war demnach hauptsächlich auf M&A-Deals im Bereich von 1 Mrd. bis 10 Mrd. Dollar zurückzuführen, wo das Volumen um 38% auf 859 Mrd. Dollar schrumpfte und die Anzahl der Deals um 32% auf 348 sank. Die Zahl der angekündigten Megadeals mit mehr als 10 Mrd. Dollar Volumen stieg jedoch leicht an – von 28 auf 29 Transaktionen dieser Größe.

Finanzinvestoren führten trotz der steigenden Zinssätze für die Fremd­finanzierung weiter M&A­Trans­aktionen durch, indem sie die billionenschweren Kapitalzusagen – das „Dry Powder“ – ihrer institutionellen Investoren (Limited Partners) nutzten. Auf ihr Engagement entfiel im ersten Halbjahr 2022 ein Volumen von 849 Mrd. Dollar. Obwohl die Aktivitäten der Private-Equity-Häuser im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 26% zurückgingen, machten sie immer noch 38% des Ge­samtmarktes aus – im Vergleich zu einem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 28%.

In Europa stieg der Anteil der Finanzinvestoren an den gesamten M&A-Aktivitäten im ersten Halbjahr 2022 mit einem angekündigten Volumen von 308 Mrd. Dollar auf 42% – im Vergleich zu 39% im ersten Halbjahr 2021.

In Nordamerika machten die angekündigten Private-Equity-Deals mit einem Volumen von 473 Mrd. Dollar 38% der gesamten M&A-Aktivitäten aus – im Vergleich zu 44% im ersten Halbjahr 2021.

Wichtige Finanzinvestoren-Deals, die angekündigt wurden, waren der Verkauf des US-Technologieunternehmens VMware an den kalifornischen Halbleiterkonzern Broadcom durch das Private-Equity-Haus Silver Lake im Wert von 71,6 Mrd. Dollar sowie der Erwerb einer 66,9-prozentigen Beteiligung am Mautstraßenbetreiber Atlantia durch die Beteiligungsgesellschaft Blackstone im Wert von 46,4 Mrd. Dollar und die Übernahme des Logistikimmobilieneigentümers Mileway mit Sitz in Amsterdam durch Blackstone im Wert von 23,8 Mrd. Dollar. Ebenfalls in diese Reihe gehört die Übernahme des australischen Krankenhausbetreibers Ramsay Health Care durch KKR im Wert von 21 Mrd. Dollar.

Im Juli 2022 gab Elon Musk bekannt, dass er die Fusionsvereinbarung mit Twitter aufkündigt, woraufhin Twitter ihn verklagte, um die Übernahme abzuschließen, was den Weg für einen Rechtsstreit um das Unternehmen ebnete.

Wertberichtigt Seite 6

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