Mehr Rendite trotz weniger Absatz
mic München
Die VW-Tochter Audi reduziert aufgrund der Halbleiterkrise die Absatzprognose für 2021, erwartet aber eine höhere Marge. Das Auslieferungsvolumen werde etwa auf Vorjahresniveau liegen, erklärte der Autobauer anlässlich der Vorlage der Neunmonatszahlen. Bisher hatte Audi ein deutliches Plus avisiert. Die starke Preisposition und der hochwertige Produktmix sorgten dafür, dass der Umsatz dennoch moderat – bisher war von „deutlich“ die Rede – zulegen werde.
Den Gewinn werden die Ingolstädter im laufenden Jahr deutlich erhöhen. Sie erwarten nun eine Rendite zwischen 9 und 11%, während zuvor 7% bis 9% prognostiziert wurden. Audi begründete die optimistischere Einschätzung mit einer starken operativen Performance und der fortgesetzten Kostendisziplin. Die Zahl der Beschäftigten sank in den vergangenen zwölf Monaten um 2501 auf 85874 per Ende September. Das höhere Ergebnis wird umgemünzt in mehr Cash. Die Prognose für den Netto-Cash-flow liegt zwischen 5,5 und 6,5 Mrd. Euro. Zuvor waren 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro anvisiert worden.
Im dritten Quartal sank die Zahl der Audi-Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23,8% auf 366000 Fahrzeuge. Die Knappheit an Halbleitern habe sich auf das Volumen ausgewirkt, erklärte der Konzern. Auch im vierten Quartal muss er die Fertigung zeitweise stoppen (vgl. BZ vom 13. Oktober). Trotz der Einbußen im dritten Quartal lägen von Januar bis September die Auslieferung, der Umsatz, das Ergebnis vor Steuern und der Netto-Cash-flow über dem durch die Pandemie belasteten Vorjahr.
Ein ähnliches Bild bietet Porsche. Das Schwesterunternehmen von Audi musste im dritten Quartal ebenfalls einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Trotzdem stieg in den ersten neun Monaten das operative Ergebnis um 78% auf 3,6 Mrd. Euro. „Wir werden mit aller Kraft versuchen, trotz der Halbleiterknappheit möglichst viele Fahrzeuge fertigzustellen, um erneut einen starken Jahresabschluss zu erreichen“, sagte Finanzvorstand Lutz Meschke.